Wirtschaft Fraport: Personalsuche in Süd- und Osteuropa

«Frankfurt.» Am Frankfurter Flughafen, mit 81.000 Stellen größte Arbeitsstätte in Deutschland, werden die Arbeitskräfte knapp.

Vor der besonders reise- und personalintensiven Sommersaison sucht nicht nur Flughafenbetreiber Fraport händeringend Personal. Jede zehnte von mehr als 20.000 Stellen ist bei dem M-Dax-Konzern und seinen Tochtergesellschaften derzeit nicht besetzt. Weil auch die eigenen Verwaltungsangestellten und die Betriebsrentner im Sommer nur begrenzt beim operativen Geschäft im Terminal und an den Flugzeugen aushelfen können, geht Fraport einen neuen Weg. „Wir wollen Arbeitskräfte hauptsächlich in Griechenland, Bulgarien und Kroatien direkt ansprechen, einen Job am Flughafen Frankfurt zu übernehmen“, sagte Fraport-Personalvorstand Michael Müller. Mindestens 5 Prozent der aktuellen Personallücke, also rund 100 Leute, sollen auf diesem Weg rekrutiert werden. 2019 sollen es dann deutlich mehr werden. Am Flughafen werden keineswegs nur qualifizierte Fachkräfte gesucht, sondern auch Ungelernte, etwa bei der Gepäckabfertigung. Der Fraport-Betriebsrat ist grundsätzlich mit der Anwerbeaktion einverstanden. „Wir dürfen das Stammpersonal nicht bis aufs Letzte auspressen“, sagte Betriebsratschefin Claudia Amier. Sie hält dem Management allerdings vor, die Beschäftigtenzahl in den vergangenen Jahren zu stark nach unten gefahren zu haben. Die Arbeitsagentur Frankfurt hat am Flughafen nicht nur für Fraport ein eigenes Vermittlungsbüro eingerichtet. Schließlich suchen auch hunderte Sicherheits-, Fracht- und Serviceunternehmen hier permanent Leute. Zur Jobmesse „Startbahn zum Job“ im März hatte allein die Frankfurter Arbeitsagentur 7400 Arbeitslose eingeladen, von denen aber nur jeder Dritte erschien.

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