Wirtschaft Firmen und Fakten: Euro-Zone wächst doppelt so stark wie USA

Die Euro-Zone ist im ersten Quartal dank des privaten Konsums und mehr Investitionen doppelt so stark gewachsen wie die weltgrößte Volkswirtschaft USA. Das kräftige Plus dürfte den Befürwortern eines baldigen Ausstiegs aus der ultra-lockeren EZB-Geldpolitik weitere Argumente liefern. Von Januar bis März legte das Bruttoinlandsprodukt im Euro-Raum um 0,6 Prozent zum Vorquartal zu, teilte das Statistikamt Eurostat gestern mit. Die USA hatten nur ein Plus von 0,3 Prozent erzielt. Unter den vier größten Ländern der Euro-Zone schaffte Spanien mit 0,8 Prozent das kräftigste Wachstum. Deutschlands Wirtschaft wuchs um 0,6 Prozent, Frankreich und Italien jeweils um 0,4 Prozent. Die EU-Kommission rechnet mit einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um 1,7 Prozent und im Jahr 2018 um 1,8 Prozent. Das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) rechnet damit, dass die Anzahl der Beschäftigten in Deutschland in diesem Jahr noch stärker steigt als 2016. Grund dafür sei die anhaltend positive Entwicklung der Produktion, heißt es in einer gestern veröffentlichten Prognose. Die Forscher schätzen, dass der Anstieg im Osten wie im Westen Deutschlands bei jeweils 1,4 Prozent liegen wird. 2016 waren bundesweit im Jahresschnitt mehr als eine halbe Million mehr Beschäftigte gezählt worden – ein Plus von 1,2 Prozent. Wegen des starken ersten Quartals korrigierte das IWH zudem seine Wachstumsprognose um 0,3 Punkte nach oben. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2017 bundesweit um 1,6 Prozent zulegen, hieß es. Der Naturkosmetik-Hersteller Weleda hat im vergangenen Geschäftsjahr von einer höheren Nachfrage nach Naturkosmetik profitiert und den Gewinn gesteigert. Nach Steuern verdiente Weleda trotz höherer Rohstoffpreise und Investitionen mit 11,5 Millionen Euro 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der in Schwäbisch Gmünd und im schweizerischen Arlesheim ansässige Konzern gestern mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag hingegen mit 23,9 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahres (32,9 Mio Euro). Hauptgrund dafür seien neben gestiegenen Rohstoffpreisen Kosten durch eine Intensivierung von Forschung und Entwicklung und die internationale Ausweitung – Aufwendungen, die von der Steuer abgesetzt werden. Der Umsatz blieb mit 389,5 Millionen Euro fast gleich.

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