Social Media Facebook expandiert in Europa: 10.000 neue Stellen

Die Adresse der Facebook-Zentrale in Menlo Park, Kalifornien, in der Nähe von San Francisco.
Die Adresse der Facebook-Zentrale in Menlo Park, Kalifornien, in der Nähe von San Francisco.

Facebook steht nach den Enthüllungen einer Whistleblowerin und massiven Ausfällen unter Druck. Doch der Konzern will nicht in der Defensive verharren und kündigt eine große Investition in eine virtuelle Welt mit einem Schwerpunkt in Europa an.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg will „eine virtuelle Umgebung schaffen, in der man mit Menschen in digitalen Räumen zusammen sein kann“. Dies Welt namens Metaverse soll nicht mehr nur als abstrakte Utopie existieren, sondern mit tatkräftiger Unterstützung aus Europa in die Praxis umgesetzt werden. Dazu will Facebook in den kommenden fünf Jahren in der Europäischen Union 10.000 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.

Das Investment wurde von den Facebook-Topmanagern Nick Clegg (Vizepräsident für globale Angelegenheiten) und Javier Olivan (Vizepräsident für die zentralen Produkte) am Montag in einem Blog-Eintrag angekündigt: „Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in die Stärke der europäischen Tech-Industrie und das Potenzial europäischer Tech-Talente.“

Unter Metaverse versteht Facebook eine Welt, in der physikalische Realität mit erweiterter (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelzen. Der Begriff stammt vom amerikanischen Schriftsteller Neal Stephenson, der ihn erstmals im Jahr 1992 in seinem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ verwendet hat.

„Nächste Generation des Internets“

Wie das Metaverse von Facebook für die Anwenderinnen und Anwender genau aussehen wird, steht bislang noch nicht fest. Zuckerberg bezeichnete vor Finanzanalysten das Metaversum als die „nächste Generation des Internets“, die eine große Bedeutung habe. Es sei das nächste Kapitel für Facebook als Unternehmen.

Zuckerberg betonte, Metaverse biete enorme Möglichkeiten für einzelne Kreative und Künstler, aber auch für Menschen, die weit entfernt von den heutigen Stadtzentren arbeiten und wohnen wollen. Man wolle auch die Menschen erreichen, die an Orten leben, an denen die Möglichkeiten für Bildung oder Freizeitgestaltung eher begrenzt sind. „Ein verwirklichtes Metaverse könnte einem funktionierenden Teleportationsgerät am nächsten kommen“, sagt er.

Erweiterte Realitätserfahrung

Man werde von allen Geräten wie Smartphones, PCs und speziellen Brillen für virtuelle und erweiterte Realitätserfahrungen darauf zugreifen können. Und man werde dort praktisch alles machen können, was im heutigen Internet auch möglich sei, also zum Beispiel mit Freunden kommunizieren, arbeiten oder einkaufen.

In einem Interview mit dem US-Technologie-Portal „The Verge“ sagte Zuckerberg, das Metaverse sei sicherlich nicht etwas, das ein einzelnes Unternehmen aufbauen werde. Man könne sich das Metaverse als ein verkörpertes Internet vorstellen, in dem man Inhalte nicht nur anschaue, sondern in dem man sich befinde. „Man fühlt sich mit anderen Menschen verbunden, als wäre man an anderen Orten und könnte verschiedene Erfahrungen machen, die man auf einer 2D-App oder Website nicht unbedingt machen könnte, wie zum Beispiel Tanzen oder verschiedene Arten von Fitness.“

Lesen Sie auch: Ex-Mitarbeiterin stürzt Facebook in tiefe Krise

x