Wirtschaft Digitalisierung treibt Wachstum bei ABB

Bereits knapp die Hälfte seines Jahresumsatzes erzielt der Technologiekonzern ABB mit Projekten und Produkten rund ums Thema Digitalisierung. Durch jahrzehntelange Erfahrung verfüge der Technologiekonzern ABB zusammen mit dem übernommenen Unternehmen Bernecker + Reiner aus Österreich über ein enormes Wissen und die breiteste Palette an Applikationen in der Digitalisierung, sagte gestern ABB-Deutschlandchef Hans-Georg Krabbe der RHEINPFALZ.

Auf der Hannover Messe präsentiert ABB seine Industrie-4.0-Lösungen an vielen Praxisbeispielen auf einem 1750 Quadratmeter großen, durch viele Lichtquellen hellen Stand. Rund 180 Lösungen umfasst das digitale Portfolio von ABB bereits, das unter dem Namen ABB Ability gebündelt ist. Die Lösungen würden von den Kunden sehr positiv angenommen, sagte Krabbe, der ABB als digitalen Champion sieht. Die auf der Messe präsentierten Produkte und Services für alle Branchen seien das Ergebnis jahrzehntelanger erfolgreicher Arbeit des Konzerns. Die Kompetenz, die ABB besitze, passt nach Einschätzung von Krabbe hervorragend zu aktuellen Fragestellungen der Industrie 4.0, aber auch der Energiewende und Energieeffizienz. Etwa 15 Milliarden Dollar (14 Mrd Euro), knapp die Hälfte des konzernweiten Jahresumsatzes, erzielt ABB, dessen Zentrale in Zürich sitzt und dessen deutsche Landesgesellschaft von Mannheim aus gesteuert wird, bereits mit Projekten und Produkten rund ums Thema Digitalisierung. ABB Deutschland erzielt mit rund 10.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 3,22 Milliarden Euro. Europaweit Marktführer ist ABB nach Angaben von Vorstandschef Krabbe bei Schnellladestationen für Elektromobile, von denen auch eine in Hannover zu sehen ist. Etwa zehn Minuten dauere es, ein entsprechendes Fahrzeug aufzuladen. Die in dieser Zeit getankte Energie reicht für eine Fahrt über 300 Kilometer. Auch wenn es, gerade was den Ausbau von Stromtrassen betreffe, einige Verzögerungen gegeben habe, blicke das Unternehmen positiv auf die Energiewende, sagte Krabbe. Diese habe viele positive Effekte gebracht, an die vor Jahren noch niemand gedacht habe. Allerdings, so Krabbe, dürfe es jetzt keine weiteren Behinderungen geben. Die Digitalisierung beschert ABB deutliches Wachstum. In Bereichen wie Robotik oder Gebäudeautomatisierung verzeichne ABB zweistellige Zuwachsraten beim Jahresumsatz. Von der Digitalisierung gehe auch eine hohe Innovationskraft aus. Dies stärke auch die Wettbewerbsfähigkeit. Industrie 4.0 werde auch die Arbeitswelt verändern, aber nicht auf einen Schlag, sagte Krabbe weiter. Es werde zu einem Umbau kommen, aber sicher nicht zu einem großen Abbau in den Unternehmen. Dies sei eine Transformation über Jahre hinweg. Die Frage nach der Anzahl der Arbeitsplätze sei vor allem eine Frage der globalen Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. So gebe es in Deutschland trotz eines vergleichsweise hohen Einsatzes von Robotern wenige Arbeitslose. Wichtig sei auch, die Menschen in diesem Prozess mitzunehmen. Krabbe ist überzeugt, dass Digitalisierung hilft, Kosten zu sparen. Vor allem müsse sie den Menschen helfen, gute Entscheidungen zu treffen und sie müsse den Kundennutzen erhöhen.

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