Wirtschaft Amazon Fresh: Abmahnung wegen Herkunftsangaben

«Berlin». Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat den Online-Lebensmittelhändler Amazon Fresh wegen unzulässiger Herkunftsangaben bei Obst und Gemüse abgemahnt.

In einem Schreiben an Amazon Fresh forderte Foodwatch eine Unterlassungserklärung und gab dem Unternehmen dafür Zeit bis zum kommenden Donnerstag. Die Organisation nannte sieben Artikel, bei denen online bis zu 13 verschiedene mögliche Herkunftsländer stehen, darunter Trauben, Kopfsalat und Zitronen. Amazon teilte gestern mit, ein solches Vorgehen für Online-Bestellungen sei „üblich“. „Auf einen Blick erkennen, ob ein Apfel aus Deutschland oder Neuseeland stammt – was im Supermarkt um die Ecke selbstverständlich ist, muss auch für den Einkauf im Online-Shop gelten“, sagte Luise Molling von Foodwatch. Vielen Verbrauchern sei es wichtig, woher ein Lebensmittel komme. Wenn das nicht klar sei, sei das „nicht nur ärgerlich, sondern auch rechtswidrig“. Foodwatch verwies auf die im EU-Recht geregelte gesetzliche Kennzeichnungspflicht von Obst und Gemüse und forderte von Amazon Fresh, sich daran zu halten. Die Angaben müssten im stationären wie auch im Online-Handel verfügbar sein, so Foodwatch. Dazu sei auch die Politik gefordert, „für eine bessere Überwachung von Online-Lebensmittelhändlern zu sorgen“, forderte die Organisation. Amazon Fresh bestätigte, dass bei ausgewählten Produkten internationaler Herkunft aus dem Bereich Obst und Gemüse „mehrere mögliche Ursprungsländer angegeben“ seien. Diese Vorgehensweise sei aber „üblich“, da zum Zeitpunkt einer Kundenbestellung nicht immer feststehe, aus welcher Liefercharge die Bestellung erfüllt werde. Bei der Lieferung sehe der Kunde dann das Herkunftsland der Ware auf der Verpackung. Amazon Fresh bietet für Prime-Kunden ein Vollsortiment an Lebensmitteln online an, unter anderem in Berlin und München.

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