Wirtschaft 600 Megapixel als Ziel
Apple setzt auf mehr Platz für jeden Pixel und damit für höhere Lichtempfindlichkeit. Andere Top-Smartphones von Samsung oder Xiaomi verfügen bereits über Chips mit 48, 64 oder sogar 108 Megapixeln. Das bedeutet weniger Platz und weniger Licht für den einzelnen Pixel. Daher setzen Hersteller auf „Pixel Binning“. Bei schlechten Lichtverhältnissen werden vier Pixel zu einem „großen“ Pixel zusammengefasst. Aus 64 werden dann effektiv 16 Megapixel. Wie gut das funktioniert, hängt neben dem Sensor, der bei vielen Spitzengeräten von Sony oder Samsung kommt, von der Software ab.
Sensoren mit sehr hoher Pixelzahl bieten aber den Vorteil virtuellen Zoomens. Smartphones besitzen schließlich immer noch keine echten Zooms, sondern kombinieren Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten. Echte Telelinsen sind aber für schlanke Smartphones zu lang. Bei gutem Licht kann ein 108-MP-Sensor einen kleinen Ausschnitt als virtuelles Telefoto abspeichern. Bei einem Bildwinkel von 90 Grad (starkes Weitwinkel) bietet ein virtuelles 30-Grad-Foto immer noch etwa 25 Megapixel an Auflösung.
Huawei kombiniert bei seinem Topmodell P40 Pro gleich fünf Kameras. Die virtuellen Zoombereiche überschneiden sich, damit keine Brennweitenlücke entsteht. Das heißt dann „Vario-Objektiv“, ist aber immer noch kein echtes Zoom. Bei 125 mm Brennweite ist Schluss. Besitzer von Kompaktkameras können dagegen auf echte 30-fach-Zoomobjektive mit einem Brennweitenbereich zwischen 24 und 720 mm zugreifen. Hier kommt Samsungs 600-MP-Projekt zum Zuge. Mit einem solchen Sensor, der bautechnisch noch einige Herausforderungen stellt, könnte der virtuelle Zoombereich von Smartphone-Kameras deutlich vergrößert werden.