Wirtschaft Kommentar: Schade ums DB-Wochenendticket

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Das Wochenend-Ticket gilt auch in vielen städtischen Verkehrsmitteln wie der U-Bahn München.

Das Wochenend-Ticket der Bahn war ein spektakulärer Erfolg. Sein Wegfall ist nun kein dramatischer Verlust mehr, aber dennoch bedauerlich.

Vor rund 20 Jahren sorgten Pläne der Deutschen Bahn (DB), das Wochenend-Ticket abzuschaffen noch für viel Aufregung. Heute ist die Situation vor allem aus zwei Gründen anders. Zum einen ist der Preis des Tickets inzwischen so hoch, dass es nicht mehr die frühere Bedeutung hat. Zum anderen gibt es mit dem Quer-durchs-Land-Ticket einen Ersatz, der ähnliche Konditionen bietet.

Konditionen nicht gleich

Mit dem Schönes-Wochenende-Ticket verschwindet ein Angebot, das in wichtigen (wenn auch nicht in allen) deutschen Verkehrsverbünden die Fahrt zum Ausgangsbahnhof und die Weiterfahrt vom Zielbahnhof beispielsweise mit städtischen Verkehrsmitteln wie U-Bahn oder Straßenbahn erlaubte. Solche Angebote erleichtern die umwelt- und verkehrspolitisch erwünschte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Sie sollten deshalb nicht verschwinden, sondern im Gegenteil ausgebaut werden. Es ist eine sehr traurige Entwicklung, dass der Streit um die Einnahmeaufteilung in immer mehr Fällen dazu führt, dass Angebote mit kundenfreundlichen Konditionen verschwinden. Noch schlimmer als beim Schönes-Wochenende-Ticket, wo es bei der Gültigkeit bisher schon einen Flickenteppich gab, ist die Entwicklung beim Rheinland-Pfalz-Ticket, wo bisher alles einfach war und es nun neuerdings gerade im Bereich des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) kompliziert geworden ist.

Auswahl wird abgeschafft

Der DB-Fernverkehr lässt dem Kunden immerhin die Wahl zwischen einem Sparpreis mit City-Ticket-Funktion für den städtischen Nahverkehr und einem Super-Sparpreis ohne, der wohl nicht zuletzt für den Preiswettbewerb mit den Fernbussen gedacht ist. Im Nahverkehr schafft die DB künftig mit dem Wochenend-Ticket diese bisher existierende Auswahl ab. Das ist sehr bedauerlich.

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