Sport Zuckerbrot und Peitsche

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KAISERSLAUTERN. Der 1. FC Kaiserslautern hat sein Ziel deutlich verfehlt. Ein Jahr nach dem Scheitern in der Relegation wurde der FCK mit 54 Punkten und 55:39 Toren Vierter der Zweiten Fußball-Bundesliga. Eine Ursachenforschung.

„Es war nicht alles schlecht, wir waren phasenweise gut, aber nicht gut genug“, bilanziert Trainer Kosta Runjaic. Zehn Niederlagen, davon drei daheim, sind viel zu viel! Der FCK ist zu Hause längst keine Macht mehr. Das belegen zudem fünf Unentschieden. Runjaic führt das Team seit Mitte September, Franco Foda wurde nach zwei Niederlagen in den ersten fünf Saisonspielen beurlaubt und zunächst durch Interimscoach Oliver Schäfer ersetzt. Nach sieben Spielen übernahm Runjaic die Mannschaft mit zehn Punkten. Der neue Trainer kam auf Anhieb gut an, die Stimmung wurde über Nacht richtig gut: Der Neue gefiel mit starker Rhetorik, bemüht, die beklagten Kommunikationsdefizite durch intensive Gespräche abzubauen, er beeindruckte als sehr profunder Analytiker. Auffällig: Als der FCK in die Krise schlitterte, setzte der Trainer häufiger auf Schönfärberei. Der verbale Weichspüler handelte aber hausintern knallhart: David Hohs, Jan Simunek und Enis Alushi verloren ihre Plätze im Kader. Runjaic startete mit der Herkulesaufgabe beim 1. FC Köln, beim 0:0 beeindruckte der FCK mit couragiertem Spiel, gefiel spielerisch und imponierte taktisch. Die Mannschaft begeisterte daheim mit Erlebnisfußball. Acht Spiele ungeschlagen, 18 von 24 Punkten geholt, der FCK war nach 15 Spielen Tabellenführer! Die erste Niederlage unter Runjaic folgte in Dresden: 2:3 nach 2:1-Führung. Zwei weitere Schlappen folgten. Sie zeigten Wirkung. Die unglückselige Serie schwerster individueller Fehler, die Niederlagen gegen die Nachhut der Liga kosteten den FCK den Aufstieg. Gegen defensiv eingestellte Gegner taten sich die Lauterer schwer, Lösungen zu finden. Der FCK dominierte oft mit Ballbesitz, aber immer öfter wurde zu wenig produktiver Fußball gespielt. Es gab zu viele gleichartige Spieler im Mittelfeld, die Kreativabteilung war oft unter- oder unbesetzt. Kostas Fortounis stagnierte, Alexander Ring sucht weiter Effektivität, Ruben Jenssen, der sich steigerte, schoss zwei tolle Tore, ist aber wie das komplette offensive Mittelfeld zu wenig torgefährlich. Gleiches gilt für die Abwehr, Ausnahme Florian Dick, der bei seinem Einsatz aber noch viel mehr ernten müsste, Stichwort: Flanken. Bezeichnend: Markus Karl ist fußballerisch mit Defiziten behaftet, hat aber vier Tore auf dem Konto. Linksverteidiger Chris Löwe fiel nach guter Hinrunde vor allem offensiv ab. In Karim Matmour wusste der FCK einen umtriebigen Mann auf der rechten Bahn, bei dem Aufwand und Ertrag ebenso wie bei Marcel Gaus auf links zu oft im Gegensatz standen. Am wirkungsvollsten war der FCK mit zwei Spitzen. Der „erste Sturm“ mit Mo Idrissou, der jedoch zu lange Ladehemmung hatte, und dem begabten Simon Zoller verzeichnete die größte Durchschlagskraft. Zu oft aber fehlten den Stürmern Flanken und Pässe, das Umschaltspiel krankte. Zollers Verletzung nach den Weihnachtsferien war ein Handicap, zumal Olivier Occéan nach guter Wintervorbereitung keine Bindung mehr fand. Der FCK holte im Winter Chinedu Ede als Leihgabe von Mainz 05 und Srdjan Lakic von Eintracht Frankfurt ablösefrei zurück. Ede fiel durchs Sieb, Lakic fehlten die Flanken und das Durchsetzungsvermögen. Es gibt aber einige frische Gesichter, die Hoffnung geben: Kevin Stöger, der Kreative, Jean Zimmer, der mutig rechts wie links verteidigt, gut flankt, der gereifte Willi Orban und Torhütertalent Marius Müller.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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