Handball Wagners Wurf ins Eulen-Glück

Die pure Freude: Die Eulen bejubeln den Punktgewinn gegen Hannover-Burgdorf.
Die pure Freude: Die Eulen bejubeln den Punktgewinn gegen Hannover-Burgdorf.

Bundesligist Eulen Ludwigshafen erkämpft sich im „Geister-Heimspiel“ gegen den Favoriten TSV Hannover-Burgdorf ein Unentschieden. Hendrik Wagner sorgt zwei Sekunden vor Schluss für Jubel bei den Gastgebern – auch dank Antreiber Dominik Mappes.

Es ist zwar ein „Geisterspiel“ ohne Zuschauer in der Eberthalle, aber mit einer unglaublich spannenden Schlussphase. Es steht 26:24 für die Gäste des TSV Hannover-Burgdorf. Der kurz eingewechselte Torwart Gorazd Škof hält stark gegen den eher unauffälligen Fabian Böhm. Pass zu Dominik Mappes, langer Pass zu Jan Remmlinger, der zimmert den Ball an den Innenpfosten des leeren Gäste-Kastens – Tor. Dann gleicht der in Hälfte zwei klasse aufspielende Eulen-Mittelmann Mappes, schon in der letzten Spielminute, zum 26:26 aus. Ivan Martinovic bringt die „Recken“ wieder in Führung.

31 Sekunden sind da noch zu spielen. Eulen-Trainer Ben Matschke nimmt seine letzte Auszeit, holt Škof vom Feld und schickt den siebten Feldspieler rein. Freiwurf Eulen, noch sieben Sekunden. Der Ball kommt zu Hendrik Wagner, der bricht seinen Wurf ab, geht außen vorbei und trifft zwei Sekunden vor der Sirene kurz hoch ins Tor. Schluss, die Eulen haben sich ein Unentschieden erkämpft. „Wir haben uns den Punkt erarbeitet, verdient. Es hat vieles zusammengepasst“, sagte Wagner hinterher.

Keine guten Vorzeichen

Dabei waren die Vorzeichen nicht die besten aus Sicht der Gastgeber. Ganz bitter: Nach der Quarantäne, die ein Mitwirken beim 27:26-Sieg in Balingen verhinderte, war Pascal Durak wieder voll im Training. Doch in der Übungseinheit am Dienstagabend zog sich der Rechtsaußen einen Bänderriss am rechten Fuß zu. Kreisläufer Christian Klimek bekam während der Partie zudem Rückenprobleme.

In der ersten Viertelstunde hielten die Eulen prima mit, wechselten bereits viel durch, während Gäste-Coach Carlos Ortega fast ausschließlich die ersten Sechs auf dem Feld ließ. Nur Ex-Eule Evgeni Pevnov kam zunächst noch für den Innenblock in der Abwehr. Ein anderer Wiedergenesener hatte einen guten Einstand: Nach überstandenem Muskelfaserriss brachte Jonathan Scholz seinen ersten Wurf von Linksaußen zwar noch nicht im Tor unter, dafür aber den zweiten. Scholz lief geschickt ein zum Kreis und verwertete einen tollen Pass von Pascal Bührer zum 10:12 (25.).

Hannover führt mit 17:13

Ein probates Mittel, um den bulligen Innenblock der „Recken“ mit Ilija Brozovic und Pevnov auseinander zu ziehen, das zuvor schon bei Bührers klasse Bodenpass auf Christian Klimek funktioniert hatte (9:10, 23.). Leider verpassten die Ludwigshafener eine bessere Ausgangslage zur Pause durch einige leichtfertige Würfe.

In den ersten Minuten nach der Pause schien die Partie den Eulen dann wegzulaufen, Hannover führte mit 17:13. Die Eulen agierten da teilweise ein bisschen unglücklich, Sinnbild war der verworfene Siebenmeter von Philipp Grimm am Tor vorbei (51.).

Matschke: „Ein glücklicher Punkt“

„Es war ein glücklicher Punkt, Hannover war in der ersten Halbzeit besser. Wir wollten das aber zu unserem Spiel machen, wollten Fan von uns selbst sein.“ Ein Punkt gegen den letztjährigen Tabellenvierten ist für den 38-Jährigen ein Zubrot, am 11. November geht es für die Eulen zum Abstiegsduell nach Nordhorn: „Das sind die Spiele, wo wir da sein wollen“, sagte Matschke.

So spielten sie

Eulen Ludwigshafen: Tomovski, Škof (ab 51.) - Klein (3), Mappes (7), Dietrich (1) - Wernig (1), Remmlinger (4) - Klimek (1) - Scholz (1), Haider (1), Valiullin (2), Bührer, Neuhaus (2), Wagner (4), Grimm

TSV Hannover-Burgdorf: Lesjak, Ebner (30. - 51.) - Böhm (4), Jönsson (2), Martinovic (4) - Hansen (5/2), Feise (2) - Brozovic (3) - Kuzmanovski (2), Donker, Pevnov (3), Cehte (2)

Spielfilm: 0:1 (5.), 4:4 (10.), 7:7 (16.), 9:10 (23.), 11:14 (Halbzeit), 13:17 (35.), 18:18 (42.), 19:19 (45.), 22:22 (49.), 22:24 (51.), 25:26 (58.), 27:27 (Ende) - Zeitstrafen: 3:6 - Siebenmeter: 1/0 - 4/2 - Beste Spieler: Tomovski, Mappes, Wagner - Hansen, Brozovic, Martinovic - Schiedsrichter: Hörath/Hofmann (Zirndorf/Bamberg).

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