Sport Von A bis Z – Die neuen beim FCK (2): Lukas Görtler

KAISERSLAUTERN. Er ist wohl in Bamberg geboren und aufgewachsen, aber mit Basketball hat er wenig am Hut und dem von vielen hoch geschätzten Bamberger Rauchbier zieht Lukas Görtler andere Gerstensäfte vor. Sein Metier ist der Fußball, beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern hofft der Offensivmann auf den Durchbruch.

Er ist gerade 21 geworden und hat eine erlebnisreiche Saison bei Bayern München II in der Regionalliga hinter sich, schoss in 27 Spielen elf Tore und schnupperte einmal Bundesligaluft. Beim FCK hat der elanvolle Mann mit Torriecher einen Dreijahresvertrag unterschrieben. „Es ist ein Sprung über zwei Klassen, aber Lukas bringt eine tolle Einstellung mit. Er weiß, was er will. Er hat einen guten Körper, er hat eine gute Rückwärtsbewegung, er hat Kraft. Der Wille ist deutlich zu sehen“, erklärt FCK-Sportdirektor Markus Schupp, warum er Görtler den Sprung zutraut. „Es war ein lehrreiches Jahr. In Bamberg stand der Spaß im Vordergrund. Bayern war meine erste Station, wo ich mich nur auf Fußball konzentriert habe, da war alles höchst professionell, auch die zweite Mannschaft trainiert unter Vollprofibedingungen. Das hat mit geholfen, selbst viel professioneller zu werden“, sagt der Angreifer, der vor allem Michael Tarnat, Wolfgang Dremmler und Rainer Ulrich als wegweisende Lehrmeister hervorhebt. „Nach drei Jahren Regionalliga habe ich eine neue Herausforderung gesucht und will den nächsten Schritt gehen“, sagt der 1,83 Meter große Offensivmann, der in 60 Regionalligaspielen für den FC Eintracht Bamberg 2010 zehn Tore geschossen hatte. „Jeder, der das ein bisschen realistisch einschätzen kann, der weiß, dass Bayern Spieler für 40 oder 50 Millionen holt und keinen aus Bamberg“, sagt Lukas Görtler, der eine Lehre als Informatik-Kaufmann absolvierte und bis vor einem Jahr auch in seinem Beruf gearbeitet hat. „Lukas macht sich auf Anhieb gut“, lobt FCK-Coach Kosta Runjaic den flexibel einsetzbaren Angreifer, der sich nicht auf eine Position versteift hat. „Offensiv spiele ich alles gerne, Außen, hinter der Spitze oder auch als zweite Spitze – Hauptsache ich spiele“, sagt der 21-Jährige. „Lukas ist ein talentierter Spieler mit großartiger Mentalität“, setzt Sportdirektor Schupp auf das Entwicklungspotenzial des jungen Mannes, der dankbar für das Jahr im Talentschuppen der Bayern ist. Jedes Training bei den Profis hat er genossen, als Lehrzeit begriffen. „Die Zeit war spannend. Wenn man einen Arjen Robben im Training erlebt, Wahnsinn. Da sieht man, von nichts kommt nichts ...“, schwärmt Görtler von dem Weltklassemann. Oder auch vom Torschusstraining mit Claudio Pizarro. „Von zehn Schuss sind bei ihm neun drin und der zehnte Ball geht an den Pfosten“, schildert Görtler beeindruckt. Und jetzt will er es beim FCK wissen, sich in der Zweiten Liga beweisen. „Es macht Spaß. Jetzt freu’ ich mich aufs Trainingslager“, sagt der Bamberger. Heute Mittag geht’s nach Herxheim, der FCK logiert wieder in der „Krone“. Nebenbei will Görtler das Fachabitur machen, auch um sinnvolle Ablenkung vom Fußball zu bekommen. Und freut er sich auf Besuch von seiner Freundin, die in Bamberg Kommunikationswissenschaft studiert. Sie könnte auch mal ein Praktikum in der FCK-Pressestelle machen ... ZUR PERSON Geboren: 15. Juni 1994 in Bamberg
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,83 Meter
Gewicht: 82 Kilogramm
Position: Stürmer
Bisherige Vereine: Bayern München II, Eintracht Bamberg 2010, 1. FC Nürnberg, 1. FC Eintracht Bamberg, SpVgg Greuther Fürth, SC Kemmern
Vertragsdauer: 30. Juni 2018