Sport Viertelfinal-Aus nach großem Kampf

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Madrid. Der FC Bayern München ist im Viertelfinale der Fußball-Champions-League ausgeschieden. Im Rückspiel bei Real Madrid unterlag die Elf von Trainer Carlo Ancelotti gestern Abend mit 2:4 (0:0, 1:2) nach Verlängerung. Cristiano Ronaldo erzielte drei Treffer. Bereits das Hinspiel war mit 1:2 verloren gegangen.

Carlo Ancelotti schickte im Estadio de Bernabéu die bisher älteste Münchener Startformation der Königsklassen-Historie auf den Rasen. In dieser standen auch die jeweils 28 Jahre alten Mats Hummels, Jérôme Boateng und Robert Lewandowski. Die Sorgenkinder der Bayern waren rechtzeitig fit geworden. Und doch: Je länger die erste Spielhälfte dauerte, desto mehr Kreuze musste der FC Bayern schlagen, dass er nicht in Rückstand lag. Hatten Thiago und Arjen Robben für den Gast noch die erste Großchance verbucht, schwang Real alsbald das Zepter und erspielte sich Möglichkeit nach Möglichkeit. Die erste in der 26. Minute, als Dani Carvajal den deutschen Nationaltorhüter Manuel Neuer zu einer famosen Parade zwang. Zwei Minuten später dieselbe Konstellation: Carvajal schießt, Neuer hält, diesmal aber lässt er den Ball prallen; Sergio Ramos nutzt die Gunst der Sekunde, zieht erneut ab – Boateng klärt auf der Linie. Die 36. Minute: Cristiano Ronaldo enteilt Boateng, steuert auf Neuer zu, schießt – und scheitert. Hummels blockte einen Schuss von Toni Kroos (38.), Ronaldo verzog mit dem linken Fuß (43.), Kroos fand in Neuer seinen Meister. Das 0:0 zur Pause schmeichelte den Bayern. Ihrem Spiel fehlte es an Klarheit und im Vergleich zu den „Königlichen“ an Geschwindigkeit. Ein intensiver Kampf, ein Schlagabtausch, der sich ungebremst fortsetzte. Zunächst schoss Reals Isco den Ball nach einer Ecke haarscharf am linken Pfosten vorbei, dann wollte Arjen Robben die Arme zum Jubel schon in den Himmel reißen, doch Marcelo klärte seinen Lupfer auf der Linie. Auch in der nächsten Szene schwang Robben sich zum Hauptdarsteller auf. Ein Sprint in den Strafraum, ein „Feindkontakt“ mit Casemiro, zumindest wertete dies Referee Kassai so – Strafstoß. Lewandowski verwandelte kühl, 0:1 (53.). Ein Tor fehlte dem FC Bayern zum Weiterkommen. Das änderte sich nach dem Ausgleich durch Ronaldo, der sich im Kopfballduell gegen Philipp Lahm durchsetzte (76.). Thomas Müller, gerade eingetauscht, hatte zuvor den Zweikampf gegen Flankengeber Casemiro verloren. 102 Sekunden später stand die Uhr auf Verlängerung: Sergio Ramos fabrizierte ein Eigentor, die Bayern führten mit 2:1. Schon nach fünf Spielminuten hatte Arturo Vidal die Gelbe Karte gesehen. Öfter stand er vor dem Platzverweis. Als er die Ampelkarte sah, in der 84. Minute, war diese unberechtigt. Der Chilene spielte den Ball. Die nächste bittere Pille rutschte den Bayern in der Verlängerung durch die Kehlen: Ronaldo erzielte das 2:2 – aus Abseitsposition (105.). Carlo Ancelottis Elf bot in Unterzahl einen großen Kampf, doch die Lücken wurde größer. Ronaldo (3:2, 109.) und Asensio (4:2, 112.) machten dem FC Bayern München den Garaus. So spielten sie Real Madrid: Navas - Carvajal, Nacho, Sergio Ramos, Marcelo - Casemiro, Kroos (114. Kovacic) - Modric, Isco (81. Vásquez) - Benzema (64. Asensio), Ronaldo FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Alaba - Xabi Alonso (75. Müller), Vidal - Robben, Thiago, Ribéry (71. Douglas Costa) - Lewandowski (88. Kimmich) Tore: 0:1 Lewandowski (53., Foulelfmeter), 1:1 Ronaldo (76.), 1:2 Sergio Ramos (77., Eigentor), 2:2 Ronaldo (105.), 3:2 Ronaldo (109.), 4:2 Asensio (112.) - Gelbe Karten: Casemiro (2) - Xabi Alonso (2) - Gelb-Rote Karte: Vidal (84.) - Beste Spieler: Ronaldo, Casemiro, Marcelo, Kroos - Neuer, Hummels, Boateng - Zuschauer: 81.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Kassai (Ungarn). |rhp

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