Pferdesport Spannende Rennen in Zweibrücken erwartet: Starke Pferde aus dem Westen

Yasmin Almenräder.
Yasmin Almenräder.

Kleine Felder, große Gelder, historisch hohe Qualität: Unter diesem Motto steht der erste Renntag des Jahres in Zweibrücken.

Die Verantwortlichen setzen traditionell auf eine gemischte Karte, neben sechs Galopprennen ist auch die Traberfraktion mit zwei Prüfungen eingebunden. Sportlicher Höhepunkt ist der „Preis der GeWobau GmbH & Renntagfotografie U. Gerlach“, ein mit 7500 Euro dotierter Ausgleich III über die Mitteldistanz von 1800 m. In acht Konkurrenzen starten 49 Pferde, dennoch zeigt sich Geschäftsführer Klaus Wilhelm nicht unzufrieden: „Wir müssen uns an die aktuellen Rahmenbedingungen gewöhnen, die Zeit prall gefüllter Starterfelder ist mittelfristig vorbei.“

Bundesweit ist die Anzahl der trainierten Vollblüter seit Jahren rückläufig, im Südwesten nimmt die Zahl der kleineren Besitzertrainer kontinuierlich ab. Wilhelm zeigt sich erfreut, dass vermehrt junge Familien mit Kindern den Weg zu den Hippodromen finden. Sie hatten meist wenig Berührungspunkte mit dem Sport, durch die geringere Starterzahl haben sie deutlich attraktivere Gewinnchancen beim Wetten.

Ein seltener Gast

Während früher die regionale Turfgemeinde meist unter sich blieb, sind dieses Mal viele große Ställe des Westens vertreten. Mit dem Kölner Henk Grewe, dem langjährigen Röttgener Markus Klug und Mario Hofer aus Krefeld schicken die mit erfolgreichsten und bekanntesten Trainer Deutschlands ihre Schützlinge in den Südwesten. Mit Vallando, Cabot Cliffs, Master Debonair, Vintage Valley und Zavaro kommen gleich fünf Black Type-Pferde an den Ablauf. Dieses Quintett hat in Grand Prix-Rennen der höchsten Kategorie einen der ersten drei Plätze belegt.

Ein höchst seltener Gast auf der Rennwiese am Schloss ist Yasmin Almenräder. Seit zehn Jahren bereitet die 50-jährige Wuppertalerin am Mülheimer Raffelberg ihre Pferde vor. Sie gehört seit Jahren zur absoluten Spitze der deutschen Trainergilde, aktuell stehen 45 Vierbeiner in ihrem Stall. Die Liste der Siege von Deutschlands erfolgreichster Frau auf höchster Ebene ist lang: Mit Pas de Deux gewann sie 2016 und 2017 das Darley Oettingen-Rennen in Baden-Baden, die Stute Naida sicherte sich 2019 die Silbermedaille im Düsseldorfer Preis der Diana, ihr erster klassischer Sieger hieß Lancade in den German 1000 Guineas an gleicher Stätte vor vier Jahren.

„Ich unterstütze gerne“

Als frühere Amateurrennreiterin war sie häufig auf den Bahnen des Südwestens unterwegs. Sie sagt: „Ich mag diese faire Bahn hier. Deshalb unterstützte ich das gerne, wenn sich eine Startmöglichkeit ergibt.“

Mit guten Chancen unterwegs ist im letzten Rennen ihre vierjährige Stute Okelani. Die Isfahan-Tochter belegte beim Jahresdebut am Ostersonntag in Sonsbeck den zweiten Platz, im Sattel sitzt Deutschlands bester „Schwergewichtsjockey“ Robin Weber. Okelanis gleichaltrige Stallgefährtin Euro's Guilia wird von Joana Glinke gesteuert. Die Amateurin hilft seit sechs Jahren am Almenräder-Quartier mit. Ihre bisherigen acht Auftritte verliefen vielversprechend, vielleicht kann die Amazone am Samstag als Außenseiterin ihren ersten Lebenssieg feiern.

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