Sport Schritt Richtung Maracanã

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Das Olympia-Abenteuer hat für die deutschen Fußballer vielversprechend begonnen. Gegen Olympiasieger Mexiko erkämpfte sich das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch gestern am späten Abend ein 2:2 (0:0) in einem in der zweiten Hälfte munteren Spiel. Deutschland konnte in Salvador zwar nicht glänzen, doch der Punktegewinn gegen den stärksten Gruppengegner war alles andere als unverdient.

Kapitän Oribe Peralta (52.) erzielte für die Mexikaner die Führung. Der eingewechselte Serge Gnabry (58.) sorgte dann erstmals für den Ausgleich, ehe Rodolfo Pizarro (61.) per Abstauber die Mexikaner erneut in Front brachte. Dortmunds Matthias Ginter (78.) bescherte dem DFB-Olympia-Team den Punktgewinn. 10.170 Tage nach dem Gewinn der Bronzemedaille in Seoul 1988 durch das 3:0 gegen Italien schickte Bundestrainer Hrubesch die erwartete Startformation um die Bender-Zwillinge Lars und Sven auf den Platz. Waren beim letzten Olympia-Gastspiel einer deutschen Männer-Mannschaft 74.000 Zuschauer Augenzeuge, wollten das Auftaktspiel der Vorrunden-Gruppe C in der 50.000 Zuschauer fassenden Arena gerade einmal 8000 Besucher sehen. Die deutsche Elf spielt nun am Sonntag gegen Südkorea, ehe es im letzten Gruppen-Auftritt am kommenden Mittwoch in Belo Horizonte gegen Fidschi geht. Schon vor der Pause hatte die deutsche Mannschaft Glück, dass Hirving Lozano in der 27. Minute mit einer klaren Torchance an Schlussmann Timo Horn scheiterte. Der Kölner Keeper parierte gegen den von Peralta fein freigespielten Stürmer mit einer starken Parade. Mexikos Kapitän Peralta hatte beim 2:1-Erfolg in London im Olympia-Endspiel gegen Brasilien beide Tore geschossen. Wenig später musste der deutsche Kapitän Leon Goretzka offenbar wegen Schulterproblemen vom Feld. Die Binde ging an seinen Schalker Klubkollegen Max Meyer, für Goretzka kam Gnabry. Der Profi vom FC Arsenal fügte sich gut ein. Eine Ecke bescherte dann den Mexikanern die Führung durch ein Kopfball-Tor von Peralta. Danach veredelte Gnabry seinen guten Auftritt mit seinem ersten Olympiator nach einem Zauberpass von Niklas Süle. Doch die Hoffnung gar auf die eigene Führung währte nicht lange, Pizarro staubte nach einem Lattenkopfball von Marco Bueno ab. Deutschland steckte trotz des erneuten Rückstandes aber nicht auf und wurde durch Ginter belohnt – ein Punkt der Moral im warmen Regen. Nach 28 Jahren der Abstinenz auf der olympischen Fußballbühne soll die Reise für die deutsche Mannschaft im legendären Maracanã-Stadion enden. „Das Ziel ist klar: Wir wollen sechs Spiele machen“, hatte Hrubesch bereits angekündigt. Der Punktgewinn gestern war ein erster, kleiner Schritt in diese Richtung. Die riesigen Goldhoffnungen der brasilianischen Fußballer um Superstar Neymar bekamen derweil zum Auftakt einen Dämpfer. Trotz 31-minütiger Überzahl wegen einer Roten Karte kam das Gastgeber-Team in Brasília nicht über ein torloses Unentschieden gegen Außenseiter Südafrika hinaus. Brasilien hatte zwar deutlich mehr Spielanteile, konnte seine Chancen aber nicht nutzen. So spielten sie Mexiko: Talavera - Abella, Montes, Salcedo, Torres Nilo - Gutierrez, Perez - Pizarro (81. Cisneros), Lozano (83. Guzman) - Bueno, Peralta (73. Torres) Deutschland: Horn - Toljan, Ginter, Süle, Klostermann - Sven Bender, Lars Bender - Brandt, Goretzka (28. Gnabry), Meyer (89. Christiansen) - Selke (84. Petersen) Tore: 1:0 Peralta (52.), 1:1 Gnabry (58.), 2:1 Pizarro (61.), 2:2 Ginter (78.) - Gelbe Karte: Lars Bender - Beste Spieler: Pizarro, Lozano - Horn, Klostermann, Gnabry - Zuschauer: 8000 - Schiedsrichter: Faghani (Iran). |dpa/rhp

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