Sport Rote Teufel wollen wieder angreifen
KAISERSLAUTERN. Die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga bleibt das große Ziel des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Morgen (20.30 Uhr) startet der FCK bei Aufsteiger MSV Duisburg in die Saison. Der Vierte der vorigen beiden Jahre will wieder oben mitspielen – trotz der starken Konkurrenz. Neuer Kapitän der Roten Teufel ist Chris Löwe, sein Stellvertreter ist Alexander Ring.
U21-Nationalspieler Philipp Hofmann wird morgen bei der Partie in Duisburg nicht mehr dabei sein. Der Transfer des 22 Jahre alten Angreifers für geschätzte 1,8 Millionen Euro nach England soll noch in dieser Woche über die Bühne gehen. „Wir sind in intensiven Gesprächen“, sagte FCK-Sportdirektor Markus Schupp. „Noch ein, zwei Spieler“ will Trainer Kosta Runjaic für seinen Kader, bislang hinter Top-Favorit RB Leipzig der zweitjüngste der Liga. Geht Hofmann, soll noch ein Mittelstürmer kommen und zudem möglichst noch ein Mann für die Außenbahn. Trotz der spielerisch starken letzten Saison sind die FCK-Profis durch den in der Schlussphase verpassten Aufstieg enttäuscht in Urlaub gegangen. „Wenn wir in der neuen Saison am 30. Spieltag wieder so eine Ausgangsposition haben wie am 30. Spieltag 2014/15“, sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, „dann brennen alle darauf, dass wir es diesmal besser machen.“ Dennoch sieht er Leipzig und Bundesliga-Absteiger SC Freiburg als Top-Duo, das mit seinen finanziellen Möglichkeiten deutlich vor dem Rest der Liga liege. „Aber“, betonte Kuntz, „wir werden allen in der Zweiten Liga auf den Geist gehen, die denken, sie könnten den FCK überholen.“ Für Kuntz gehört der FCK zu den zehn Teams, die Leipzig und Freiburg das Leben schwermachen können. Die Frage nach dem wirtschaftlichen Muss, in die Bundesliga zurückzukehren, ist für die Lauterer nicht mehr so brandheiß wie vor noch vor einigen Jahren. Die in der Zweiten Liga um jährlich 800.000 auf 2,4 Millionen Euro verminderte Stadionmiete, die Transfererlöse von mehr als fünf Millionen Euro 2014/15 und der Grundstücksrückkauf auf dem Fröhnerhof machen’s möglich. „Auch wenn’s keiner will“, betonte Kuntz, „wir könnten uns die Zweite Liga auch weiterhin leisten.“ Sportdirektor Schupp möchte mit dem FCK den bisherigen Kurs beibehalten: „Wir wollen junge, im Kern deutschsprachige Spieler weiterentwickeln“, betonte der 49-Jährige. In Mittelfeldmann Daniel Halfar (27) und Defensiv-Allrounder Patrick Ziegler (25) sehen Schupp und Trainer Runjaic zwei neue, bundesligaerfahrene Säulen für die junge Truppe. „Die Marktwerte unserer Spieler haben sich in der vergangenen Saison nachweislich erhöht“, sagte Schupp, „wir haben 26 Lizenzspieler, davon neun unter 23 Jahren.“ Mit dem Jüngsten im Kader, dem gerade 18 Jahre alt gewordenen Offensivmann Erik Wekesser, soll in den kommenden Tagen ein Profivertrag perfekt gemacht werden. Der neue Kapitän Löwe, als Spielführer Nachfolger des für rund 2,5 Millionen Euro zu RB Leipzig gewechselten Willi Orban, ist mit seinen 26 Jahren gar einer der Ältesten im Team. „Das Amt ist eine Ehre für mich“, betonte der Linksverteidiger. „Chris war und ist nachweislich einer unserer Leistungsträger, er war Stammspieler und wird es wieder sein, wenn die Leistung stimmt“, begründete Trainer Runjaic seine Kapitänsentscheidung, „er hat hohes Ansehen in der Mannschaft und vertritt seine Meinung nach innen und außen – auch wenn ihm etwas nicht passt.“ So soll es auch bleiben, Löwes am 30. Juni 2016 auslaufender Kontrakt soll erneuert werden. Schupp kündigte baldige Vertragsgespräche an. Zum vom Team gewählten Mannschaftsrat gehören neben Löwe und Stellvertreter Ring auch Daniel Halfar, Tim Heubach, Markus Karl und Jean Zimmer. „Insgesamt sind wir einen Tick erfahrener als letzte Saison“, sagte Runjaic. Die Lauterer laufen morgen zur Ouvertüre in Duisburg mit einem Motto-Trikot „115 Jahre FCK – Tradition und Leidenschaft“ auf (wir informierten am Dienstag). Die Verhandlungen mit einem neuen Haupt- und Trikotsponsor seien weit fortgeschritten, sagte Kuntz. Vermarkter Sportfive will bald Vollzug melden. Rund um die Zahl 115 soll es mit dem neuen Sponsor auch durch die Saison hindurch verschiedene Aktionen mit Fans und Freunden des Klubs geben. DER KADER Tor: Marius Müller (22 Jahre alt/Nummer 1), Zlatan Alomerovic (24/Nr. 33), Julian Pollersbeck (20/Nr. 22) Abwehr: André Fomitschow (24/Nr. 17), Tim Heubach (27/Nr. 3), Chris Löwe (26/Nr. 31), Sascha Mockenhaupt (23/Nr. 5), Michael Schindele (21/Nr. 38), Michael Schulze (26/Nr. 7), Stipe Vucur (23/Nr. 29), Jean Zimmer (21/Nr. 39) - Mittelfeld: Marcel Gaus (25/Nr. 19), Lukas Görtler (21/Nr. 9), Daniel Halfar (27/Nr. 28), Ruben Jenssen (27/Nr. 11), Markus Karl (29/Nr. 37), Mateusz Klich (25/Nr. 23), Manfred Osei Kwadwo (20/Nr. 36), Alexander Ring (24/Nr. 6), Erik Thommy (20/Nr. 18), Patrick Ziegler (25/Nr. 4) - Angriff: Jón Dadi Bödvarsson (ab 1. Januar 2016; 23/Nr. noch offen), Philipp Hofmann (22/Nr. 10), Sebastian Jacob (22/Nr. 14), Stefan Mugosa (23/Nr. 8), Kacper Przybylko (22/Nr. 20), Erik Wekesser (18/Nr. 16) Zugänge: Alomerovic (Borussia Dortmund II), Bödvarsson (Viking Stavanger), Görtler (FC Bayern München II), Halfar (1. FC Köln), Mockenhaupt (VfR Aalen), Przybylko (Greuther Fürth), Mugosa (war ausgeliehen), Vucur (beide FC Erzgebirge Aue), Ziegler (SC Paderborn) Abgänge: Ariel Borysiuk (Lechia Gdansk), Kerem Demirbay (Hamburger SV/war ausgeliehen), Christopher Drazan (Linzer ASK), Dominique Heintz (1. FC Köln), Leon Jessen (Esbjerg FB/war an den FC Ingolstadt ausgeliehen) Karim Matmour (Al-Arabi SC/Kuwait), Willi Orban (RB Leipzig), Tobias Sippel (Borussia Mönchengladbach), Kevin Stöger (VfB Stuttgart/war ausgeliehen), Amin Younes (Borussia Mönchengladbach/war ausgeliehen/jetzt Ajax Amsterdam), Simon Zoller (1. FC Köln/war ausgeliehen).
