FCK Rote Teufel suchen vergeblich nach dem Schlüssel
Jubel beim Zweitliga-Absteiger: Dynamo Dresden hat sich am Freitagabend auf dem Betzenberg die ersten drei Punkte der Drittliga-Saison erkämpft. Gästetrainer Markus Kauczinski sah einen „Kampf“ seiner Mannschaft, „pure Energie“. Enttäuschung dagegen bei FCK-Trainer Boris Schommers: „Ich möchte meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Wir haben versucht, den Schlüssel zu finden, haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft.“
Tolle Stimmung vor dem Anpfiff
Knapp drei Stunden zuvor war die Stimmung beim FCK-Anhang noch bestens. Tosender Applaus, als die Roten Teufel zum Warmmachen bei herrlichem Wetter den Rasen betraten: Gänsehaut-Gefühle. Auch wenn es kein vollbesetztes Fritz-Walter-Stadion war, die Westkurve schmerzlich leer bleiben musste, so sorgten die gut 4000 Fans, die dabei sein konnten, dennoch für „Betze“-Gefühl. Die vergangene Saison musste nach der coronabedingten Zwangspause bekanntlich ohne Zuschauer beendet werden. Das letzte FCK-Heimspiel mit Zuschauern fand am 7. März gegen den SV Meppen (3:3) statt.
„Es war ein sehr, sehr schönes Gefühl, dass nach sechs Monaten knapp 5000 Fans im Stadion sein konnten. Ein erster Schritt in die richtige Richtung“, meinte Schommers.
Erste Chance – erstes Tor
Der Ex-Lauterer Paul Will holte sich bereits nach fünf Minuten die Gelbe Karte ab, weil er Linksverteidiger Adam Hlousek am Trikot hielt. Die Partie war von Beginn an intensiv, mit vielen Zweikämpfen, aber auch Fehlern auf beiden Seiten. Da standen zwei Mannschaften auf dem Rasen, die Respekt voreinander hatten.
Die erste Chance in der 18. Minute – gleich das 0:1: Ecke Patrick Weihrauch, FCK-Innenverteidiger Kevin Kraus lenkt den Ball unglücklich fast ins eigene Tor, Schlussmann Avdo Spahic kann noch mit großartigem Reflex parieren, gegen den heranstürmenden, vor der Saison auch von den Lauterern umworbenen Dynamo-Neuzugang Sebastian Mai ist er aber machtlos. Im Gegenzug fast der Ausgleich: Tim Rieder bedient Rechtsverteidiger Dominik Schad, der sich klasse durchsetzt, Angreifer Elias Huth anspielt, doch dessen Schuss entschärft Gästetorwart Kevin Broll gedankenschnell (20.).
Gelb-Rote Karte für Will
In der 32. Minute passte Schad nach guter Balleroberung auf Hendrick Zuck, der fasste sich aus 25 Metern ein Herz, zog mit links ab – knapp vorbei. Die Gäste kamen in der 40. Minute mal wieder zum Abschluss, Will verfehlte mit einem Fernschuss das Tor. Chancen aus dem Spiel heraus waren auf beiden Seiten lange Mangelware in einem Spiel mit vielen Zweikämpfen. Die aggressiven, gut geordneten Gäste boten den Roten Teufel nur selten Räume.
In der 43. Minute musste Will nach einem Handspiel mit der Gelb-Roten Karte vom Platz. „Zu hart“ fand Kauczinski diese Entscheidung. Den folgenden Freistoß von Hikmet Ciftci entschärfte Broll (44.).
Rieder: „Dresden hat gut verteidigt“
Nach dem Wechsel fast das 0:2. Wieder Ecke Weihrauch, Kopfball Tim Knipping, Schad rettete auf der Linie (50.). Der FCK hatte in Überzahl mehr vom Spiel, war auf der Suche nach der Lücke im Abwehrbollwerk, musste aber Konter fürchten. Neuzugang Tim Rieder trieb das Spiel der Männer in Rot an, deren Ball in die Spitze aber allzu oft nicht ankam. Vorne rackerte in Marvin Pourié ein weiterer Neuzugang, war aber oft auf sich alleine gestellt. In der 64. Minute versuchte es Rieder mit einem Fernschuss, scheiterte aber an Broll.
Der eingewechselte Marlon Ritter verfehlte bei seinem Debüt für den FCK das Tor (73.). Lautern biss sich die Zähne aus, leidenschaftlich verteidigende Gäste hatten Fuß und Kopf in jeder Flanke, in jedem Schussversuch. „Eigentlich hat uns der Platzverweis in die Karten gespielt, Dresden hat aber gut verteidigt“, sagte der agile wie umsichtige Rieder.
Sickinger: „Niederlage tut sehr weh“
In der 83. Minute war dann mal die Chance da, die Kugel landete vor den Füßen von Simon Skarlatidis, doch der vermochte daraus kein Kapital zu schlagen. Nach einer Flanke von Jonas Scholz köpfte Adam Hlousek vorbei (90.+1), kurz darauf traf er den Ball nicht richtig. „Eine Niederlage, die sehr weh tut“, sagte FCK-Kapitän Carlo Sickinger, „wir haben nach der Pause nur noch in eine Richtung gespielt.“
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Spahic - Schad, Kraus, Sickinger, Hlousek - Rieder (86. Scholz) - Bachmann (65. Ritter), Ciftci - Zuck (57. Skarlatidis) - Pourié, Huth
SG Dynamo Dresden: Broll - Becker, Mai, Knipping, Meier - Stark, Will - Diawusie (75. Königsdörffer), Weihrauch (88. Hartmann), Vlachodimos - Daferner (82. Stor)
Tor: 0:1 Mai (18.) - Gelbe Karten: Zuck, Bachmann, Scholz - Diawusie, Vlachodimos, Weihrauch - Gelb-Rote Karte: Will (43.) - Beste Spieler: Rieder, Schad - Weihrauch, Mai - Zuschauer: 4150 - Schiedsrichter: Thomsen (Kleve).