Sport „Rote Bullen“ am Schalter nach Europa

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Gelsenkirchen. Die kleine Chance, dass es im Kampf um die deutsche Meisterschaft doch noch spannend werden würde, ist nun klitzeklein. Der FC Schalke 04 trotzte RB Leipzig gestern ein 1:1 (0:1) ab. Die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl weist damit weiterhin acht Punkte Rückstand auf den FC Bayern München aus.

Der Leipziger Trainer musste lachen, als ihm die Frage nach der Meisterschaft gestellt wurde: „Der Zeitpunkt, an dem wir auf die Bayern geguckt haben, ist längst vorbei. Wir gucken nach hinten.“ Schon am kommenden Spieltag könnte der Aufsteiger die direkte Qualifikation für die Champions League sicher haben. „Wir können nächste Woche gegen Ingolstadt den letzten Groschen in den Automaten werfen und dann gucken, was auf dem Schein steht, der unten heraus kommt“, bebilderte der Coach die komfortable Ausgangslage. Schalkes Markus Weinzierl stellte seiner Mannschaft ein sehr gutes Zeugnis aus. „Den Punkt kann man gar nicht hoch genug bewerten“, sagte der Trainer mit Blick auf den bitteren Abschied aus der Europa League drei Tage zuvor. „Es war sehr schwierig, das in den Köpfe zu verarbeiten. Umso größer ist das Kompliment, das ich der Mannschaft machen muss“, sagte Weinzierl. „Wir wollten gewinnen, um noch mal oben anzugreifen. Aber wenn man das Spiel sieht, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Klaas-Jan Huntelaar, der nach 45 Sekunden in der zweiten Halbzeit den Ausgleich erzielt hatte. Timo Werner ist in fast allen Bundesligastadien das Ziel von Schmähgesängen. Nach seiner „Schwalbe“ im Hinspiel war klar, dass sie auf Schalke noch ein bisschen lauter ausfallen würden. „Alle auf die elf, auf die elf, alle auf die elf!“, war der harmlosere der Gesänge, die in der Nordkurve angestimmt wurden. Der Spieler mit der Rückennummer 11 zeigte von Beginn an, dass ihm das nur wenig ausmacht. In der 14. Minute erzielte er direkt vor der Nordkurve seinen 16. Saisontreffer. Bernardo flankte von der rechten Seite. Werner wuchtete den Ball mit dem Kopf ins Tor. Leipzig stellte die bessere Mannschaft, musste sich aber vor der Pause den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus der Überlegenheit gemacht zu haben. Emil Forsberg etwa übersah Werner und schoss am rechten Pfosten vorbei, statt seinen Mitspieler für ein nahezu sicheres 2:0 zu bedienen (19.). Schalke raffte sich dann in der zweiten Halbzeit zu einer Energieleistung auf, auch wenn Leon Goretzka verletzt fehlte. „Wir waren noch nicht richtig auf dem Platz. Das darfst du dir auf Schalke natürlich nicht erlauben“, haderte Hasenhüttl wegen des schnellen Ausgleichs mit seiner Mannschaft. Weinzierl fasste es treffend zusammen: „Jeder hat einen Schuss aufs Tor hinbekommen und getroffen. Daher ist es ein gerechtes Ergebnis.“ So spielten sie FC Schalke 04: Fährmann - Coke, Höwedes, Badstuber, Kolasinac - Caligiuri (50. Schöpf), Stambouli, Bentaleb, Meyer (82. Riether) - Huntelaar, Burgstaller (74. Di Santo) RB Leipzig: Gulacsi - Bernardo, Orban, Compper, Halstenberg - Sabitzer, Demme, Keita, Forsberg (77. Ilsanker) - Werner (83. Burke), Poulsen Tore: 0:1 Werner (14.), 1:1 Huntelaar (46.) - Gelbe Karten: Meyer (4), Stambouli (3), Coke - Keita (5/1), Halstenberg (4) - Beste Spieler: Coke, Kolasinac - Werner, Keita - Zuschauer: 60.916 - Schiedsrichter: Perl (Pullach).

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