Sport Pfälzische Nullnummer

91-97136122.jpg

OSCHERSLEBEN. Nach dem Doppelsieg beim Auftaktrennen zum ADAC GT Masters am Samstag in Oschersleben (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) mussten die beiden pfälzischen Porsche-Teams in der „Liga der Supersportwagen“ am Sonntag kleinere Brötchen backen. Den Sieg im Ein-Stunden-Rennen sicherte sich Schnitzer BMW mit Philipp Eng und Ricky Collard.

Aufs Treppchen fuhren noch Jules Gounon/Daniel Kelwitz (Corvette) und Robert Renauer/Sven Müller (Porsche). Das am Samstag siegreiche Team75 Bernhard aus Bruchmühlbach-Miesau mit Mathieu Jaminet und Michael Ammermüller ging nach einem technisch bedingten Ausfall ebenso leer aus wie Schütz Motorsport aus Bobenheim-Roxheim. Diese Truppe belegte mit Klaus Bachler und Alex Macdowell Rang 14. Ein Absturz, der vor allem auf das enorme Zusatzgewicht zurückzuführen ist, das in die 911 GT3 R gepackt werden musste. Denn laut Reglement muss der Sieger fürs nächste Rennen 30 Kilogramm Erfolgsballast zuladen, der Zweite 20. Die Gemüter erhitzte aber die Entscheidung, die am späten Samstagabend verkündet wurde: 20 Kilogramm BoP-Ballast zusätzlich für Porsche. BoP, die „Balance of Performance“, mit der allzu schnelle Konkurrenten eingebremst werden sollen, sorgte für Unmut. Zu viel und vor allem eine nach nur einem Rennen voreilige Entscheidung, so der Tenor. „Sollen sie uns doch gleich 200 Kilo reinpacken“, ärgerte sich Teamchef Christian Schütz. Und Porsche-Ingenieurslegende Roland Kußmaul rechnete beim Team75 Bernhard vor: „50 Kilo, das macht hier pro Runde mindestens eine halbe Sekunde aus.“ Eine solche Entscheidung ohne ausführliche Rennanalyse sei nicht korrekt. Wie sehr sich die Last auswirkte, wurde schon im Qualifying deutlich. Der Bernhard-Porsche, der am Samstag noch auf der Pole stand, kam mit Michael Ammermüller nicht über Platz 19 nicht hinaus. Der Schütz-Elfer, am Samstag Zweiter, startete von Platz 18. Im Rennen schlug dann beim Team Bernhard früh der Blitz ein. Startfahrer Michael Ammermüller hatte sich schnell auf Platz 15 vorgearbeitet, die Punkteränge schienen greifbar. Doch beim Re-Start nach einer Safetycarphase leuchtete die Öldruckwarnlampe auf, und Ammermüller musste abstellen. Das zweite Bernhard-Auto mit den Neulingen Christopher Friedrich und Adrian de Leener konnte als 19. in die Top 20 fahren. Schütz quittierte Rang 14, nachdem Bachler bei seinem Einsatz etliche Plätze nach vorn gefahren war. „Mehr als wir erwarten konnten“, freute sich Teamchef Christian Schütz über den Saisonauftakt. „Schade, dass wir heute das Rennen nicht beenden konnten“, sagte Teambesitzer Timo Bernhard: „Aber wir sind nach dem Auftaktsieg Zweiter in der Meisterschaft und geben alles im Kampf um den Titel.“

x