Fussball Oberligisten wollen spielen – aber nur bis 30. Juni

Mechtersheims Lukas Hartlieb (links) und Marcel Höhn von Arminia.
Mechtersheims Lukas Hartlieb (links) und Marcel Höhn von Arminia.

Mit einer 16:2-Mehrheit haben sich die Teams der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Mittwochabend in einer Videokonferenz mit Vertretern des Regionalverbandes Südwest dafür ausgesprochen, die derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison vorzeitig zu beenden – sollte kein sportlicher Abschluss bis 30. Juni möglich sein.

„Mich hat es nicht überrascht“, gestand Hans-Dieter Drewitz, Präsident des Fußball-Regionalverbands Südwest und des Südwestdeutschen Fußballverbandes. Das große Thema bei der Videokonferenz: der Stichtag 30. Juni. „Die Vereine wollen Fußball spielen. Aber diese Entscheidung können wir nicht treffen“, sagte Drewitz und verwies auf die Vorgaben der Politik.

Und so sei das Meinungsbild, dass man lieber eine Saison abschließt und eine neue Saison startet – „egal, was aus dieser dann wird“. Heißt also: Sollte es wegen der staatlichen Verfügungen auf sportlichem Wege unmöglich werden, die Saison bis zum 30. Juni zum Abschluss zu bringen, wird deren Beendigung von Seiten der Vereine empfohlen. Aufsteiger soll es geben, Absteiger jedoch nicht. Hierfür soll das aktuelle Tabellenbild der Maßstab sein. „Wir müssen das nun auch juristisch prüfen“, sagte Drewitz.

FV Dudenhofen für sportliches Ende

„Wir haben eine sehr starke Oberligarunde gespielt und wollten eigentlich diese auch sportlich zu Ende führen“, erklärte Florian Kober am Mittwochabend, Spielleiter beim Aufsteiger FV Dudenhofen, der auf dem sechsten Tabellenplatz steht. „Das ist für uns eine rein sportliche Entscheidung, die wir im Vorstand gefällt haben.“ Aber der Verein sei auch bereit, einen breiten Konsens entgegen der eigenen Meinung mitzutragen. Neben Dudenhofen hat sich nur noch Eintracht Trier für eine Fortsetzung der Spielzeit nach dem 1. September ausgesprochen – was der Vorschlag des Präsidiums des Südwestdeutschen Fußballverbandes für die Spielklassen von der Verbandsliga an abwärts ist.

Mechtersheim mit Ergebnis zufrieden

„Wir sind mit dem Ausgang der Videokonferenz soweit zufrieden“, erklärte Dieter Demmerle, Sportdirektor des TuS Mechtersheim. Da sich die klare Mehrheit der 18 Mannschaften für ein Ende der Saison mit Aufsteigern, aber ohne Absteiger, ausgesprochen habe, sei ein breiter Konsens erzielt worden. „Wir hoffen, dass es zu einer Entscheidung kommt, die wir alle tragen können“, erklärt der Vertreter des Tabellendrittletzten.

Arminia: „Können uns auf neue Saison konzentrieren“

Der FC Arminia Ludwigshafen, aktuell Tabellen-14., hat ebenfalls für ein vorzeitiges Ende der Saison gestimmt. „Keiner weiß, wann wieder gespielt werden kann, und es herrscht große Unsicherheit“, sagte Spielleiter Thomas Lang. Da die Runde nicht zu lange herausgezogen werden sollte, haben sich die Ludwigshafener nach einem Vorstandsbeschluss für ein vorzeitiges Ende entschieden. „Jetzt können wir uns auf die neue Saison konzentrieren, egal wann die beginnt“, sagte Lang.

FCK für klaren Cut

Dirk Walter, organisatorischer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Kaiserslautern, hat für die U21, Zweiter der Tabelle, an der Videokonferenz teilgenommen. Sowohl für Spieler, deren Zukunft aufgrund fehlender sportlicher Perspektive bei anderen Vereinen liegt, als auch für Spieler, die im Sommer zum FCK wechseln, dürfe sich die Saison nicht ewig in die Länge ziehen. Walter hält mehr davon, wenn es einen klaren Cut gibt. Wobei er auch betont: „Wenn irgendwas sportlich zu regeln wäre, wäre das natürlich toll, aber das darf sich nicht zu sehr in die Länge ziehen.“

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