Fussball Nationalspielerin Brand aus Dudenhofen wechselt nach Wolfsburg

Macht den nächsten Karrieresprung: Jule Brand.
Macht den nächsten Karrieresprung: Jule Brand.

Die deutsche Fußball-Nationalspielerin Jule Brand aus Dudenhofen wird im Sommer von der TSG 1899 Hoffenheim zum VfL Wolfsburg wechseln.

Die 19-Jährige gilt als größtes deutsches Stürmerinnentalent und unterschrieb bei den sechsmaligen deutschen Meisterinnen einen bis 2025 gültigen Vertrag. Zur Höhe der Ablösesumme für die ursprünglich noch bis 2023 an die TSG gebundene Stürmerin machten die beiden Klubs keine Angaben.

„Letztlich hat mich das Gesamtpaket beim VfL Wolfsburg, der seit vielen Jahren sowohl in Deutschland als auch in Europa um Titel spielt, absolut überzeugt“, sagte Jule Brand. „Ich denke, dass dieser Wechsel der optimale Schritt für meine weitere Entwicklung ist.“ Bereits vor dieser Saison waren die Nationalspielerinnen Lena Lattwein und Tabea Waßmuth von Hoffenheim nach Wolfsburg gewechselt.

Nächstes Projekt: Eine eigene Wohnung

Damit steht im Sommer auch endgültig ein anderes Projekt an: Noch wohnt Jule Brand bei ihren Eltern in Dudenhofen bei Speyer. Dort begann sie auch mit ihrem Bruder Felix, heute Drittliga-Spieler beim FSV Zwickau, zu kicken. „Ich will auf jeden Fall nach der Saison eine eigene Wohnung“, sagte sie schon vor ihrem gestern bekannt gegebenen Wechsel. „Jule zählt nicht nur in Deutschland, sondern auch international zu den größten und somit auch gefragtesten Talenten“, sagt Ralf Kellermann, Wolfsburgs Sportlicher Leiter.

Jule Brand ist die Aufsteigerin im deutschen Frauen-Fußball. Sie gab ihr Nationalelf-Debüt mit 18 Jahren, erzielte ihr erstes Tor nach nur zwei Minuten Spielzeit. Vier Treffer und sechs Assists in zehn Länderspielen steuerte sie bei. Sie fegte in der Champions League beim 4:1 der TSG Hoffenheim gegen den FC Arsenal nur so durch die gegnerischen Abwehrreihen. Und lässt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zu Sätzen hinreißen wie: „Jule weiß manchmal noch gar nicht, was sie alles kann. Die hat noch so viel in petto.“

Bewährung beim Vier-Nationen-Turnier

Im Moment sind sie und ihre Mitspielerinnen im Nationalteam mächtig gefordert. Am Donnerstag (15.30 MEZ/ARD-Livestream) geht's für die deutschen Frauen in Middlesbrough beim Arnold Clark Cup gegen Spanien mit Weltfußballerin Alexia Putellas vom FC Barcelona los – die hat Jule Brand schon in der Königsklasse kennengelernt, als Hoffenheim nach den Gruppenspielen ausschied.

Am Sonntag wartet Olympiasieger Kanada, am 23. Februar England. Die Spiele gelten als wichtiger Fingerzeig für die EM im Juli – seit dem WM-Viertelfinal-Aus 2019 hatte das Nationalteam kein Turnier mehr. „Im letzten Jahr ist schon sehr viel passiert. Da habe ich mir viele Träume erfüllt: das Debüt in der Nationalmannschaft, Champions League zu spielen“, sagt Jule Brand. Natürlich will sie bei der EM dabei sein: „Wenn wir dort sind, haben wir auch das Ziel, Europameister zu werden.“

Spätestens dann werden noch mehr Augen auf die Angreiferin mit dem starken linken Fuß gerichtet sein. „Ich hoffe, dass Jule sich ihre Unbekümmertheit bewahren kann. Sie ist sehr wissbegierig und nie zufrieden, hat eine Bolzplatzmentalität“, sagt Voss-Tecklenburg. Jule Brand gilt als Instinktfußballerin, hat Speed aus dem Stand, geht ungewöhnlich oft die richtigen Laufwege. Taktiktraining sei nicht so ihr Ding, erklärt sie.

x