Sport Mo Salah, der Plan A

Der Faktor Weltklasse im Spiel der ägyptischen Nationalmannschaft: Mo Salah.
Der Faktor Weltklasse im Spiel der ägyptischen Nationalmannschaft: Mo Salah.

«Jekaterinburg». Auf der Schulter von Mohamed Salah lasten die Hoffnungen der ägyptischen Nation. Wird der Stürmerstar des FC Liverpool rechtzeitig zum ersten WM-Auftritt der Nordafrikaner fit? Die Entscheidung über einen Einsatz des jüngst verletzten Nationalhelden wird erst kurz vor dem Spiel Ägyptens in Gruppe A gegen Uruguay heute (14 Uhr MESZ) in Jekaterinburg fallen.

„Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird er spielen. Ich bin zuversichtlich, dass er morgen auf dem Feld stehen wird“, sagte Nationaltrainer Héctor Cúper gestern. „Mo hat sich sehr schnell erholt, wir haben uns sehr um ihn gekümmert.“ Man müsse allerdings noch abwarten, wie der Star vom FC Liverpool die letzten Trainingseinheiten überstehe. „Aber er hat sicherlich keine Angst zu spielen.“ Ein Einsatz des Torjägers wäre wichtig. Ohne Salah fehlt Ägyptens Mannschaft der Weltklassefaktor. „Ich bin ein Kämpfer“, sagte der wuselige Angreifer und machte damit einer ganzen Nation Hoffnung. „Wir wollen Geschichte schreiben.“ Seit der vor drei Wochen im Champions-League-Finale erlittenen Bänderverletzung Salahs gibt es in Ägypten fast tägliche Krankenberichte über den Angreifer. Nur arg dosiert konnte er in den vergangenen Tagen trainieren. Reicht es dennoch? Sollte Ägypten ohne seinen „König“ beginnen, dürfte der Argentinier Cúper wohl auf Amr Warda (Atromitos Athen), Kahraba (Al-Ittihad FC) oder Ramadan Sobhi (Stoke City) auf der rechten Offensivposition zurückgreifen. Wie sehr Salah dem siebenmaligen Afrikapokalsieger fehlt, zeigte sich zuletzt in den drei Testspielen vor der WM. Ohne seinen Star, der Ägypten erst zur Endrunde in Russland geschossen hatte, erzielte Cúpers Team gerade einmal ein mickriges Tor. Da hilft es auch wenig, dass die Defensive um den bereits 45 Jahre alten Schlussmann Essam Al-Hadari in der Regel diszipliniert steht. Spielt der Keeper heute, stellt er einen neuen Altersrekord auf: Mit dann 45 Jahren und 151 Tagen würde Al-Hadari Kolumbiens Schlussmann Faryd Mondragon als ältesten Spieler ablösen, der bei einer WM gespielt hat. Mondragon war 2014 bei seinem letzten Einsatz 43 Jahre und drei Tage alt. „Wir wollen das Team sein, das wir in der Qualifikation waren und nicht nur von einem einzigen Spieler abhängig sein“, betonte Cúper. „Wir haben enthusiastische und leidenschaftliche Spieler, die gegen Uruguay ein ausgezeichnetes Spiel liefern wollen.“ Das wird schwer genug, denn der WM-Vierte von 2010 hat alle seine Stars an Bord und will nach dem frühen K.o. vor vier Jahren im Achtelfinale gegen Kolumbien dieses Mal weit kommen. „Träumen tut man immer groß“, verkündete Sturm-Ass Luis Suárez, der an der Seite von Sturmpartner Edinson Cavani für positive Schlagzeilen sorgen will.

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