Ski alpin Mikaela Shiffrin und der kaputte Kompass

Wieder nichts: Mikaela Shiffrin ist erneut ausgeschieden.
Wieder nichts: Mikaela Shiffrin ist erneut ausgeschieden.

Yanqing. US-Skistar Mikaela Shiffrin beendet die Spiele ohne Einzelmedaille. Nach ihrem erneuten Aus in der Kombination flüchtet sich die Ausnahmefahrerin in Humor. Das Teamevent ist ihre letzte Hoffnung.

Shiffrin weinte nicht mehr, sie lachte nur noch. „Ich bin wirklich enttäuscht und frustriert“, sagte die Ausnahmeathletin nach ihrem nächsten Debakel. Aber irgendwie fühle sich das Ganze nur noch „wie ein Witz“ an. Nachdem sie schon im Riesenslalom und im Slalom früh ausgeschieden war, fädelte die 26-Jährige auch im Slalom der alpinen Kombination am 13. Tor ein. Nicht einen technischen Lauf brachte sie bei diesen Spielen bislang den Hang hinunter.

Gold in der Kombination, in der keine deutsche Athletin am Start war, sicherte sich wie schon 2018 in Pyeongchang die Schweizerin Michelle Gisin. Silber ging an ihre Landsfrau Wendy Holdener, Bronze an die Italienerin Federica Brignone. Shiffrin, die in ihrer Karriere schon drei Olympia-Medaillen gewonnen hat, ging als Mitfavoritin in sämtlichen Einzelwettbewerben leer aus. Ihre einzige Chance, überhaupt noch Edelmetall mitzunehmen, ist der Teamwettbewerb am Samstag.

Keine Erklärung

„Ich kann nicht sagen, wie frustriert ich darüber bin, nicht zu wissen, was ich aus diesem Tag lernen soll“, sagte Shiffrin nach ihrem Aus in der Kombination. Sie könne es sich einfach nicht erklären. Natürlich habe sie hier bei Olympia Druck gehabt, sagte sie. Aber der sei nicht größer als sonst und daher nicht das Problem gewesen.

Shiffrin, über Jahre hinweg die Konstanz in Person, scheint im chinesischen Stangenwald die Orientierung verloren zu haben. Als wäre ihr Kompass, der sie sonst von Erfolg zu Erfolg geführt hat, kaputt gegangen. „60 Prozent der Ausfälle meiner ganzen Karriere sind hier passiert“, rechnete sie vor. „Ich sollte wahrscheinlich einfach aufhören“, scherzte sie.

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