Sport KOMMENTAR: Teuflisch gute Unterhaltung
Dieses Spiel kann, wenn es keine Eintagsfliege bleibt, die Saison in eine für den 1. FC Kaiserslautern erfreuliche Richtung lenken: 41.092 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion, 1,02 Millionen Zuschauer im Schnitt im Free-TV auf Sport1, in der Spitze nach Angaben des Senders gar 1,53 Millionen, dazu die Sky-Seher – vor erstligareifer Kulisse bot der FCK teuflisch gute Unterhaltung gegen einen spielstarken Gegner. Aber der TSV 1860 München versäumte nach der 2:0-Pausenführung, weiter energisch nach vorne zu spielen. Der FCK drehte das Spiel, weil die zehn auf dem Platz, samt der kompletten Bankbesatzung, Leidenschaft vorlebten. „Für mich war Marc Torrejón der Mann des Spiels – er ging voran“, schwärmte Aufsichtsratschef Dieter Rombach. Ihm gleich tat’s Sportdirektor Markus Schupp: „Marc war unser Gladiator!“ Stimmt! So energisch, so kompromisslos, so sehr Antreiber und Führungsfigur war Lauterns Spanier selten. Er sollte bleiben! Aber es gab auch andere Glanzpunkte! Kevin Stöger als Ideengeber und als Standardexperte. Und als Zweikämpfer. Oder Jean Zimmer, der mutige Sprinter, der vor dem 0:2 ausgetrickst wurde, aber sich ebenso wie der bei den Gegentoren nicht gut aussehende Chris Löwe zu einem Schwungrad der Aufholjagd entwickelte. Die krönte Srdjan Lakic mit zwei Toren. Erst übernahm er, wohlwissend, welch gute Quote Gabor Kiraly bei Elfmetern hat, die Verantwortung, traf vom Punkt aus. Dann setzte er einen traumhaften Kopfball nach einer wunderbaren Löwe-Flanke zum 2:2 ins Netz. Lakic ging, Philipp Hofmann kam und traf 20 Sekunden später mit dem ersten Ballkontakt. Das Siegtor krönte einen denkwürdigen Fußballabend. Die erste Etappe ist gewonnen, viel Sympathie dazu. Aber mehr auch noch nicht. In der zweiten Etappe geht’s am Sonntag nach Sandhausen. Da gilt es zu beweisen, dass der Montag keine Eintagsfliege war.