Sport KOMMENTAR: Steiniger Weg
Die erhoffte Aufbruchstimmung kann der neue FCK-Trainer Tayfun Korkut nur erzeugen, wenn die Mannschaft verstärkt wird.
Den Satz sagt jeder Trainer, den der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligist anheuert, wenn er nach der Zielsetzung gefragt wird: „Der FCK gehört in die Bundesliga.“ Das sagt auch Tayfun Korkut, der gestern bei seiner Vorstellung als FCK-Coach aber ehrlich war, nicht vollmundig vom Aufstieg faselte, sondern „kleine, feste Schritte“ zu gehen gedenkt. Der neue FCK-Trainer hat einen steinigen Weg vor sich. Der Weg zurück in die Bundesliga ist ein langer, ein weiter. Soll er nicht in der Sackgasse enden, brauchen Sportdirektor Uwe Stöver und Korkut viel Geschick und auch Glück bei der Kaderzusammenstellung. Die Mittelmaß-Mannschaft des FCK hat durch die Abgänge von Karl, Jenssen, Löwe und Zimmer Substanz eingebüßt. Korkut hat den Fans mutigen Angriffsfußball versprochen. Um sein erstes Ziel, begeisternd Fußball auf dem „Betze“ zu spielen, zu erreichen, braucht der Kader vor allem auch torgefährliche Angreifer. Mit begrenzten Mitteln Klasse einzukaufen, andererseits den zu großen Kader zu reduzieren, ist die Herkulesaufgabe, die Stöver zu stemmen hat. Die Zeit drängt. Mit Marius Müller verliert der FCK einen sehr begabten Torhüter. Die knapp zwei Millionen Euro Ablöse helfen, die Kasse aufzubessern. Mit André Weis vom Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt wurde ein ablösefreier Ersatz verpflichtet, der gutes Zweitliga-Format bewiesen hat. Erst wenn der Kader der Zukunft steht, aber lässt sich seriös eine Zielsetzung für die neue Saison ausrufen. Die neue Führung möchte Aufbruchstimmung auslösen. Sie setzt beim totalen Neuanfang auf den als Profifußballer und als Trainer erfahrenen Korkut. Sein erster Auftritt als FCK-Trainer – sympathisch, geerdet, realistisch, zielbewusst. Er ist bereit für einen schweren Weg.