Sport kommentar: Cristiano und ein Quäntchen Glück

Im packenden Duell mit dem FC Bayern hat Reals Weltfußballer Ronaldo den Unterschied gemacht. Die Münchner hatten doppelt Pech.

Für Philipp Lahm und Xabi Alonso war der letzte internationale Fußballertraum schneller ausgeträumt, als sie es sich ausgemalt hatten. Das Champions-League-Endspiel in Cardiff am 3. Juni findet ohne sie und den FC Bayern München statt. Nach fünf Halbfinal-Teilnahmen in Serie war für das deutsche Aushängeschild diesmal schon im Viertelfinale Schluss – das Los hatte den Münchnern in Titelverteidiger Real Madrid recht früh im Wettbewerb den dicksten aller dicken Brocken beschert. Dass der große Kampf der Bayern bis weit in die Verlängerung des Rückspiels hinein unbelohnt blieb, lag vor allem an den einzigartigen Qualitäten Cristiano Ronaldos, der schon in Hinspiel mit seinen plötzlichen Toren die Weichen stellte. Es lag aber auch an einigem Pech, das die Münchner in zweierlei Hinsicht hatten: zum einen mit den Verletzungen der Schlüsselspieler Lewandowski, Boateng, Hummels und Neuer in der entscheidenden Saisonphase rund um die beiden Real-Spiele; zum anderen fiel die Mehrzahl der falschen Schiedsrichterentscheidungen gegen Bayern aus. Ronaldos 2:2 war klar, sein 3:2 knapp Abseits, ebenso wie Lewandowski beim Ramos-Eigentor zum 2:1 des FCB. Vidals Gelb-Rote Karte resultierte aus einem Fehler des Unparteiischen. Aber es war auch ein Feldverweis mit Ansage, Vidal stand schon lange zuvor ganz knapp vor Rot. Bayern-Trainer Ancelotti hätte reagieren und den Chilenen auswechseln müssen. So schmeckt das Verfehlen des Saisonziels für den designierten deutschen Meister besonders bitter. Beim Planen des nächsten Angriffs in der Königsklasse ist noch mehr Geschick gefragt; auch für Kimmich sind Lahms Fußstapfen groß – trotz dessen Schuhgröße 41.

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