Sport Keine Einigung in Sachen Pollersbeck

Muss der 1. FC Kaiserslautern an den Spielerberater Michael Becker eine Vermittlungsgebühr bezahlen, die auf dem Wechsel von Torhüter Julian Pollersbeck zum Hamburger SV im Sommer 2017 beruht? Um diese Frage ging es gestern vor der dritten Zivilkammer des Landgerichts Kaiserslautern. Sie wird am 1. März eine Entscheidung treffen, da eine gütliche Einigung der beiden Parteien nicht zustande kam. Pollersbeck, der heute von der Rummenigge Sport Marketing GmbH beraten wird, stand 2016 und 2017 bei der International Football Consulting (Luxemburg) des in Kaiserslautern geborenen Rechtsanwalts und Spielerberaters Michael Becker unter Vertrag. Zum 1. Juli 2017 wechselte der Torwart zum Hamburger SV, die Ablöse soll bei 3,5 Millionen Euro gelegen haben. Die Streitigkeiten zwischen Becker und dem FCK beruhen auf einem Weitervermittlungsvertrag, der nach den Worten des Vorsitzenden der Zivilkammer vom 26. September 2016 datiert. Darin sei vereinbart worden, dass Becker einen Verein suchen soll, der bereit ist, eine Ablöse für Pollersbeck zu bezahlen. Das Honorar im Erfolgsfall sei je nach Höhe der Ablöse gestaffelt. Bei einem Transfererlös von über drei Millionen Euro sei der Betrag, den Becker und seine Firma erhalten sollten, auf 375.000 Euro festgelegt worden. Diese Summe fordert Becker, der gestern selbst im Gerichtssaal war, vom FCK. Seine Firma habe dabei aber einige hohe Hürden zu überspringen, beschied der Richter. Die größte Hürde sei, dass der Vertrag nur vom damaligen FCK-Sportvorstand Uwe Stöver unterzeichnet wurde, die zweite Unterschrift eines Vorstandes fehle. Beide Parteien waren gestern vor Gericht nicht zu einem Kompromiss bereit. Beckers Anwalt pochte trotz fehlender zweiter Unterschrift auf die Zahlung der 375.000 Euro, wobei dem FCK allerdings Stundungen eingeräumt werden könnten. Der Anwalt des FCK lehnte für den Verein jegliche Zahlungen ab, auch weil Becker keine Vermittlungen geleistet habe, vielmehr sei der Hamburger SV direkt auf den FCK zugekommen.