Sport José Gimenez steht goldrichtig

«Jekaterinburg». Uruguays Torschütze José Gimenez verschwand unter seinen jubelnden Mitspielern, und auf Ägyptens Bank starrte Stürmerstar Mohamed Salah mit leerem Blick vor sich hin. Mit einem Treffer kurz vor Schluss hat Gimenez den zweifachen Weltmeister zum späten 1:0 (0:0)-Auftaktsieg geführt.

Er habe nur den Rat seines Trainers Oscar Tabarez umgesetzt, sagte der Verteidiger von Atlético Madrid. „Er hat gesagt, dass wir uns alle einbringen müssen. Da habe ich nach dem Freistoß ein bisschen Glück gehabt, dass ich dort stand und getroffen habe“, sagte der Abwehrspieler nach dem hart erkämpften Sieg. Gimenez traf gestern vor nur 27.015 Zuschauern im nicht ausverkauften Stadion von Jekaterinburg in der 89. Minute per Kopf und rettete den Südamerikanern den Erfolg gegen die zweikampfstarken „Pharaonen“, bei denen Salah noch wegen seiner Schulterverletzung geschont wurde. „Wir wollten eine neue Verletzung vermeiden, deshalb haben wir beschlossen, kein Risiko einzugehen“, erklärte Ägyptens Trainer Héctor Cúper. Doch ohne den Angreifer vom FC Liverpool fehlte den Nordafrikanern die Torgefahr. Die deutlich besseren Chancen hatte Uruguay, doch vor allem Angreifer Luis Suárez vom FC Barcelona scheiterte drei Mal knapp. Allerdings zeigten sich die Südamerikaner uninspiriert. „Einige Spieler haben nicht so gut gespielt, wie sie es können“, kritisierte Trainer Tabarez sein Team. Doch grundsätzlich zeigte er sich zufrieden: Wer gewinne, komme weiter. „Darum geht es.“ Ägypten hielt lange dagegen. „Sie waren sehr stark und haben gut verteidigt“, sagte Torschütze Gimenez. Mit einem weiteren Sieg kann Uruguay wohl zum dritten Mal nacheinander ins WM-Achtelfinale einziehen. Ausgerechnet an seinem 26. Geburtstag musste Salah, Afrikas Fußballer des Jahres, auf seine WM-Premiere verzichten. Seine Schulterverletzung ließ einen Einsatz von Beginn an noch nicht zu. „Wir wollten sicher sein, dass er bei den nächsten Spielen dabei ist“, sagte Cúper. In der Defensive stand der Außenseiter aber recht stabil. An diesem Dienstag spielt Ägypten gegen Gastgeber Russland, den 5:0-Sieger über Saudi-Arabien. Beim Rekord-Afrikameister stand etwas überraschend nicht Stammkeeper Essam El-Hadari im Tor, der mit 45 Jahren ältester WM-Spieler werden könnte. Sein Vertreter Mohamed El-Schenawi zeigte in seinem erst vierten Länderspiel eine starke Leistung. Uruguay lebte in der Offensive von den beiden Stürmern Suarez und Edson Cavani. Alle gefährlichen Aktionen liefen über die Routiniers. Die besten Chancen vergab Suárez nach einem Eckball in der 24. Minute, als er aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf, und direkt nach der Pause, als er El-Schenawi anschoss. so spielten sie Ägypten: El-Schenawi - Fathi, Gabr, Hegasi, Abdel-Schafi - Elneny, Hamed (50. Morsi) - Warda (82. Sobhi), Said, Trezeguet - Mohsen (63. Kahraba) Uruguay: Muslera - Varela, Godin, Giménez, Cáceres - Nandez (58. Sanchez), Vecino (88. Torreira), Bentancur, De Arrascaeta (59. Rodriguez) - Suarez, Cavani Tore: 0:1 Giménez (89.) - Gelbe Karten: Hegasi, Morsi - Beste Spieler: El-Schenawi, Fathi - Godin, Bentancur - Zuschauer: 27.015 - Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande).

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