Sport Immer besser werden

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HEIDENHEIM. Der Blick ist nach oben gerichtet. Ganz nach oben. Der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga ist das erklärte Ziel des 1. FC Heidenheim. Nicht heute, nicht morgen – aber vielleicht schon übermorgen.

Die Vision vernebelt den Machern des aktuellen Zweitliga-Sechsten nicht den Blick für das Reale. „Es ist ein schwieriges Jahr in einer aufgeregten Liga. Unser Ziel war und ist, früh den Klassenerhalt sicher zu haben“, klassifiziert Trainer Frank Schmidt im Interview mit der RHEINPFALZ. „Wir haben mit 29 Punkten eine überragende Vorrunde gespielt. Im neuen Jahr aber stottert noch etwas der Motor. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, es ist erst unser drittes Jahr in der Zweiten Liga“, sagt Frank Schmidt. Der 43 Jahre alte Trainer, seit dem 18. September 2007 im Amt, ist im Zusammenwirken mit Holger Sanwald, dem Boss, der als Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied firmiert, der Vater der Erfolge. 2014 stieg der FCH in die Zweite Liga auf, holte 46 Punkte, wurde Achter. 2015/16 belegten die Heidenheimer mit 45 Punkten Platz elf. Schmidt ist mit Sicherheit ein gefragter Mann, Objekt mancher Spekulation, wenn Traditionsvereine wie der 1. FC Nürnberg einen Trainer suchen. „Ich bin kein Freund davon, öffentlich über irgendwelche Angebote zu reden. Ich habe meine Aufgabe“, betont Schmidt, dessen Kontrakt beim FCH bis 30. Juni 2020 läuft. Die gleiche Dauer hat der Vertrag von Marc Schnatterer, der Seele der Mannschaft. „Er hat sich ja bewusst für dieses Projekt entschieden. Er ist in einer herausragenden Form, auf einem Top-Level und hat in dieser Saison kaum ein schwaches Spiel gemacht. 90 Prozent der Bälle kommen bei seinen Standards an. Für uns ist er der ideale Kapitän, der immer vorangeht“, schwärmt der Coach vom 31 Jahre alten Star, der bereits zehn Saisontore auf dem Konto hat. Rückschläge wie zuletzt gegen Sandhausen werfen die Heidenheimer – auch dank Schnatterer – nicht um. Aus dem 0:2 wurde ein 2:2. „Das ist das Positive, das ist eine große Stärke der Mannschaft, man sollte uns nicht zu früh abschreiben“, sagt der Coach. „Momentan haben wir personell die eine oder andere Verlegenheit“, verweist Schmidt darauf, dass die Ausfälle von Timo Beermann (Schulteroperation), Kevin Kraus (Kreuzbandriss), Ben Halloran (Bänderverletzung), John Verhoek (Gelb-Rot-Sperre) und Dominik Widemann (Sprunggelenksverletzung) verkraftet werden müssen. „Es treibt uns an, immer besser zu werden, uns auch in den Strukturen zu verbessern. So werden wir jetzt auch erstmals einen Trainingsplatz mit Rasenheizung bekommen“, verdeutlicht der Heidenheimer Erfolgstrainer. „Es ist ja nicht so, dass wir das verwalten, wenn wir den Klassenerhalt geschafft haben. Es gibt die Vision von der Bundesliga – aber ich kann nicht sagen, wann. Dazu brauchen wir ein perfektes Jahr und andere ein vielleicht nicht so perfektes“, verdeutlicht Schmidt. Morgen wartet der FCK. „Erst mal wollen wir es schaffen, gegen Kaiserslautern ein Tor zu schießen – nach acht FCK-Heimspielen ohne Gegentor“, sagt Schmidt und sieht in der Kompaktheit die Stärke beider Mannschaften.

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