Sport Hoffnung auf Spiel gegen Bochum vertagt
KAISERSLAUTERN. Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hangelt sich von Spiel zu Spiel, eine Notelf folgt der nächsten beim derzeitigen Drittletzten der Liga. Nach dem 0:1 (0:1) vorgestern Abend bei Spitzenreiter Eintracht Braunschweig folgt am Montag (20.15 Uhr) zu Hause gegen den Tabellenachten VfL Bochum wieder so ein Muss-Spiel.
„Jetzt stehen wir wieder unter Druck. In so einer Situation waren wir schon vor dem Heimspiel gegen Dresden“, sagte FCK-Stürmer Lukas Görtler, „und gegen Dresden haben wir dann gut gespielt. Wir müssen auch am Montag eine Einheit sein – unabhängig davon, wer von uns dann auf dem Platz steht.“ Mit dem 3:0 gegen Dresden am 21. September schaffte der FCK mit seiner bislang besten Saisonleistung den bisher einzigen Sieg. Die fünfte Niederlage dieser bisher so enttäuschenden Spielzeit kam nicht unerwartet – die angesichts ihrer Spitzenposition und ihrer Top-Heimbilanz selbstbewussten Braunschweiger hatten es allerdings mit einem Gegner zu tun, der Riesenprobleme hatte, den Ball auch nur halbwegs konstruktiv über die Mittellinie zu spielen. Das ängstliche Kaninchen hat am Ende wieder verloren – diesmal nicht gegen die Schlange, aber gegen die Braunschweiger Löwen. Die Überlegung von FCK-Trainer Tayfun Korkut, gegen die torhungrige Eintracht mit einer Fünferabwehrkette zu Werke zu gehen, in der Innenverteidiger Ewerton ein ordentliches Debüt gab, ist nachvollziehbar. Zu anfällig war die Defensive der Roten Teufel zuletzt. Aber als in der 18. Minute das 1:0 fiel, das Nik Omladic per Freistoß erzielte, hatte der Fünferriegel nur noch wenig Sinn, taugte dann allein zur Schadensbegrenzung. „Am Ende stehst du ohne Punkte da, das ist das, was zählt“, bemerkte FCK-Torwart Julian Pollersbeck. „Ein blödes Freistoßtor – den hat er gut geschossen“, sagte Pollersbeck. Omladics ersten Versuch hatte der FCK-Schlussmann vier Minuten vorher abgewehrt. „Wir haben das Offensivspiel komplett außer Acht gelassen“, stellte Sportdirektor Uwe Stöver fest. Eine echte Torchance hatten die Lauterer in der Tat nicht. „Wir hatten zu wenig Punch nach vorne“, sagte Korkut. Eine Trainerdiskussion indes ist „kein Thema bei uns“, betonte Stöver. Vielmehr setzt der Sportdirektor mit Blick auf Montag einige Hoffnungen in die Rückkehr eines Quartetts. Marcel Gaus, der in Braunschweig gelbrotgesperrt fehlte, ist ebenso wieder dabei wie Angreifer Osayamen Osawe nach verbüßter Strafe infolge seines Paris-Ausflugs auf Krankenschein sowie wohl auch Alexander Ring und Stürmer Jacques Zoua. So hat Korkut wieder mehr Offensivoptionen – überlebenswichtig. „Wir waren vorne zu unkonzentriert, und hinten hat uns Braunschweig viel arbeiten lassen“, sagte Patrick Ziegler, der wie seine Mittelfeldkollegen zu viele Abspielfehler produzierte. Tim Heubach, der mit Robin Koch und Ewerton das Dreier-Abwehrzentrum bildete und seine Sache gut machte, betonte angesichts der misslichen fußballerischen und personellen Lage: „Das Wichtigste ist, dass wir ruhig bleiben.“ Auf Dauer jedoch sorgen nur Punkte für Ruhe. KOMMENTAR