Sport Fußball: Trauernde Drittligisten zeigen Rassisten die Rote Karte
Der DFB und die Dritte Liga reagieren damit auf die mutmaßlich rechtsextreme und rassistische Gewalttat von Hanau am Mittwochabend und auf den Vorfall beim Spiel von Preußen Münster gegen die Würzburger Kickers, deren Profi Leroy Kwadwo von einem Zuschauer rassistisch beleidigt worden war.
„Die Aktion zeigt uns allen eindrucksvoll, welche Kraft unser Fußball hat und wie groß der Zusammenhalt der gesamten Fußball-Familie ist“, sagt Kwadwo. Er kann beim Spiel der Kickers gegen Eintracht Braunschweig am heutigen Samstag wegen einer Gelbsperre nicht auflaufen, wird aber im Stadion sein.
„Rassismus auch in Stadien größer geworden“
„Ich begrüße es sehr, dass die Vereine der Dritten Liga und so viele Fans ihre Stimme für die Menschlichkeit und Leroy Kwadwo erheben“, sagt der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau. Bei seinen Terminen erlebe er, wie viel Positives im Fußball passiert – für Integration und Vielfalt, gegen Diskriminierung, Hass und Rassismus, sagt Ex-Profi Cacau: „Aber man müsste blind sein, um nicht zu erkennen, dass der Rassismus auch in den Stadien größer geworden ist.“ Die Drittligisten, die Schiedsrichter und die Einlaufkinder laufen in T-Shirts „Rote Karte dem Rassismus“ ins Stadion ein, kündigte der DFB an. Der 1. FC Kaiserslautern plant für sein Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den FSV Zwickau, die Shirts von seinen Profis unterschreiben zu lassen und später zu versteigern.
Der FCK hilft, zu helfen
Den Erlös will der FCK einer Einrichtung zukommen lassen, die sich mit dem Thema Rassismus und Rechtsextremismus beschäftigt. „Toll, wie schnell alle Vereine alles möglich gemacht haben, um die Aktion kurzfristig auf die Beine zu stellen“, sagt FCK-Sprecher Stefan Roßkopf.
Unmittelbar vor dem Anpfiff gibt es bei allen Drittliga-Spielen eine Gedenkminute für die Opfer von Hanau und deren Angehörige.