Sport Fragezeichen Pollersbeck

Kaiserslautern. Der Respekt vor dem daheim ungeschlagenen Tabellenführer Eintracht Braunschweig ist groß. Aber Tayfun Korkut, der Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, ist sicher, dass seine Mannschaft am Montag (20.15 Uhr) in der Höhle der „Löwen“ couragiert ihre Chance sucht. „Wir sollten uns nicht kleiner machen, als wir sind“, sagt der Coach.

Korkut sah einige Patienten gestern wieder auf dem Trainingsplatz – und atmete auf. Fehlen werden jedoch am Montag die noch nicht genesenen Daniel Halfar, Mensur Mujdza und Kacper Przybylko, der gelbrotgesperrte Marcel Gaus und der für eine Woche vom Profispielbetrieb suspendierte Nachtschwärmer Osayamen Osawe. Auf den Einsatz von Jacques Zoua hoffen die Lauterer noch. Offen ist, ob Julian Pollersbeck erneut das FCK-Tor hüten kann. Der 22-Jährige hat sich am Dienstag vor dem mit 4:1 gewonnenen EM-Qualifikationsspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft in Österreich beim Aufwärmen verletzt, saß mit einer Beckenprellung auf der Reservebank. Heute will der 1,95-Meter-Mann in Kaiserslautern erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren. „Es ist von Tag zu Tag besser geworden bei Julian, wir müssen das jetzt einfach noch ein bisschen beobachten“, sagte FCK-Trainer Tayfun Korkut gestern. Pollersbeck wurde nach der Roten Karte für den damaligen Stammtorwart André Weis bei der 0:2-Niederlage am 11. September in Sandhausen eingewechselt und hatte seinen Platz im Tor auch nach Weis’ verbüßter Zwei-Spiele-Sperre verteidigen können. Die Krönung der rasanten persönlichen Erfolgsgeschichte der vergangenen fünf Wochen war für Pollersbeck drei Tage nach seiner Vertragsverlängerung beim FCK bis 2020 die erstmalige Berufung in die U21-Nationalmannschaft unter Trainer Stefan Kuntz. Beim 4:3-Sieg der U21 vor acht Tagen in Ingolstadt gegen Russland, als das deutsche Team die Qualifikation für die EM 2017 in Polen perfekt gemacht hat, war Neuling Pollersbeck noch nicht im Kader; Marvin Schwäbe von Dynamo Dresden stand im Tor, Jannik Huth von Mainz 05 war zweiter Mann. Am Dienstag in St. Pölten gegen Österreich durfte Huth ran. Auch ohne Einsatz war Pollersbeck sehr angetan vom Aufenthalt bei der U21. „Es waren zehn schöne Tage, ich konnte viel mitnehmen, habe gesehen, wie die Jungs so ticken, welche Qualität in dieser Truppe steckt“, sagte der 22-Jährige, „das sind ja fast alles Bundesligaspieler. Technisch war das schon brutal gut. Wenn man hautnah miterlebt, wie ein Leroy Sané spielt, dann ist das schon eine Augenweide.“ Kuntz, den er ja noch als Chef beim FCK kennt, hat ihm als Motivator bei den Teamansprachen gut gefallen. „Dass er das kann, wissen wir ja. Als Trainer kann er die Mannschaft ja noch direkter motivieren als als Vereinschef“, sagte Pollersbeck. U21-Torwarttrainer Klaus Thomforde hat er als sehr sachlichen und angenehm ruhigen Lehrmeister kennengelernt. Wie es für ihn weitergeht bei dieser Top-Junioren-Auswahl, das weiß der gebürtige Bayer noch nicht. „Das hängt von meinen Leistungen ab und davon, ob ich im Verein zu Einsätzen komme“, betonte Pollersbeck, der natürlich hofft, dass ihn seine Beckenprellung nicht für die Partie des FCK in Braunschweig ausbremst. Christoph Moritz führt die Lauterer am Montag als Kapitän aufs Feld. Nach der Wahl des Spielerrats, dem außer Daniel Halfar und Moritz auch Marcel Gaus und Lukas Görtler angehören, ist der Ex-Mainzer stellvertretender Spielführer. |osp/zkk