Sport Energie für den Endspurt
Gute Grundlagenarbeit hat der 1. FC Kaiserslautern im gestern zu Ende gegangenen Trainingslager in der Türkei geleistet. Auch in den drei gewonnenen Testspielen hat sich der FCK stark präsentiert. Linksverteidiger Löwe geht optimistisch in die kommenden Wochen.
KAISERSLAUTERN. Gestern am frühen Abend ist die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern aus dem Trainingslager im türkischen Belek zurückgekehrt. Die Profis fühlen sich für die kommenden Monate in der Zweiten Fußball-Bundesliga gerüstet. Wie Trainer Kosta Runjaic zeigte sich auch FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz angetan von den Bedingungen in Belek und von den Testspiel-Auftritten der Roten Teufel, die der FCK auch noch allesamt siegreich gestaltet hat. „Wir konnten bei Top-Rahmenbedingungen eine optimale Grundlage für die kommenden Aufgaben legen“, sagte Kuntz, „durch den starken Konkurrenzkampf auf den einzelnen Positionen ist die Qualität im Training extrem hoch. Und diese Qualität hat die Mannschaft in den Testspielen auch auf den Platz gebracht.“ Morgen (15.30 Uhr, live im dritten Fernsehprogramm des SWR) wartet gegen den Bundesliga-Vierten Borussia Mönchengladbach die auf dem Papier hochkarätigste Partie der Vorbereitung. Spiele gegen Teams solchen Formats sind auch für den Lauterer Linksverteidiger Chris Löwe immer äußerst reizvoll. Vor ziemlich genau zwei Jahren kam der 1,75 Meter große Sachse von Borussia Dortmund in die Pfalz – auch mit dem Ziel, möglichst bald wieder in die Bundesliga zurückzukehren. „Mein erstes persönliches Ziel war es, regelmäßig zu spielen“, sagt Löwe rückblickend, „das habe ich erreicht.“ In der ersten Hälfte der laufenden Saison war Löwe einer der Dauerbrenner beim FCK, stand in allen 19 Partien in der Startelf, wurde nur zweimal ausgewechselt. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg gelang ihm sein bislang einziger Saisontreffer: Der 25-Jährige verkürzte zum 2:3-Endstand. Drei Torvorlagen stehen zudem zu Buche. Ähnlich wie bei der gesamten Mannschaft hätte es im letzten Drittel vor des Gegners Tor aber noch mehr Effizienz sein dürfen. Löwe ist ein Musterprofi, der seinen Beruf mit Haut und Haaren lebt, einer, der großes Fußballfachwissen hat und sich alle möglichen Spiele anschaut. Zumeist im Fernsehen, weil angesichts der häufigen eigenen Auftritte wenig Zeit für anderen Live-Sport vor Ort bleibt. Dass ein derart fußballverrückter Profi auch seine eigenen Spiele stets ganz genau Revue passieren lässt, liegt auf der Hand. „Ich habe für mich persönlich mit ein paar Leuten meine erste Saisonhälfte analysiert“, erzählt Löwe, „viel zu meckern gab’s, glaube ich, nicht. Das einzige ist, dass es mehr Tore und mehr Vorlagen hätten sein können.“ Der Linksverteidiger betont: „In manchen Situationen fehlt die letzte Konsequenz, der letzte Ball.“ Was man vom Testspiel gegen den FC Augsburg beim gestern zu Ende gegangenen Trainingslager in der Türkei nicht sagen kann: Da gelang Löwe beim 2:1-Sieg des FCK ein echter Kracher – ein fulminanter Sonntagsschuss zum 1:0. „Ein bisschen verrückt war die Situation schon, dass ich da überhaupt hinkomme“, erinnert sich der 25-Jährige, „und dann treffe ich den Ball eben sehr gut.“ Erfolgserlebnisse wie dieses wünscht sich Löwe, dessen Vertrag noch bis Sommer 2016 läuft, für sich und den FCK in den nun noch 15 Punktspielen häufiger. „Wir haben eine Truppe mit Riesenpotenzial“, meint der Linksfuß, der den Aufstieg herbeisehnt. „Ich bin mit bald 26 in einem Alter, in dem es kippen kann: Wenn ich in den nächsten ein, zwei Jahren den Sprung in die Bundesliga nicht schaffe, dann vielleicht nie mehr. Es wäre schön, wenn wir bis zum Ende meiner Vertragslaufzeit das übergeordnete Ziel noch erreichen würden.“
