Kommentar Endras – Trumpf im Titelrennen

Dennis Endras (rechts) und Chet Pickard freuen sich in Köln über den Finaleinzug.
Dennis Endras (rechts) und Chet Pickard freuen sich in Köln über den Finaleinzug.

Der Torwart der Adler beweist in diesen Play-offs, dass er immer noch eine Koryphäe im deutschen Eishockey ist.

Irgendwann, irgendwo war es kürzlich zu lesen, dieses Wort mit dem bösen Präfix: Ex-Eishockey-Nationaltorwart. Ex. Klingt nach Vergangenheit, dabei ist Dennis Endras für die Adler Mannheim Gegenwart und Zukunft zugleich: Als bester Goalie der Play-offs ist er ein Versprechen auf den ersehnten nächsten Meistertitel. Fakt ist: Ex-Bundestrainer Marco Sturm (diesmal Betonung auf Ex) setzte nicht unbedingt auf Endras. Die olympische Silbermedaille nahm dieser ohne einen Einsatz in Pyeongchang mit, zur WM wurde er nicht berufen. Aber a) wissen wir nicht, wie der neue Bundestrainer Toni Söderholm plant. Und b) beweist Endras mit seinen nun 33 Jahren, dass er eine Koryphäe im deutschen Eishockey war, ist und noch sein kann. Auch dank des klugen Torwart-Managements seines Vereinstrainers.

Endras wirkt niemals überspielt

Endras mag viel Inspiration aus dem sommerlichen Überraschungsbesuch des damaligen Europatouristen Sidney Crosby in seinem Allgäuer Torwartcamp gezogen haben. Belebt und gestärkt hat ihn Adler-Coach Pavel Gross mit seiner konsequenten Rotation während der Punktrunde. Und der ebenso konsequenten Festlegung vor den Play-offs auf Endras als Nummer 1 vor dem zuverlässigen Chet Pickard. Die Folge: Endras wirkt in der entscheidenden Saisonphase niemals überspielt. Ex-Meister ist er, sicher. 2015 – der vorerst letzte Titel der Adler und auch seiner. Zumindest dieses Ex kann Endras im Verbund mit seinen Vorderleuten nun tilgen.

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