Sport Eishockey: Adler ernüchtert

Immerhin Dominik Bittner gestand: „Ich habe jede Minute Eiszeit genossen.“ Verständlich, es war erst sein sechstes Saisonspiel. Eine tückische Krankheit und ihre Nachwirkungen plagten den 22-Jährigen wochenlang. Und dann war Bittner meist der überzählige Verteidiger im Kader, durfte nun aber im vierten Sturm aushelfen. „Bei uns hat’s hinten nie gebrannt, und vorne haben wir uns festbeißen können“, analysierte er die Schichten seiner Linie mit Höfflin und Arendt. Auch heute (14.30 Uhr) bei der Düsseldorfer EG dürfte sich diese Formation finden, für das kommende Wochenende ist die Rückkehr von Jamie Tardif geplant. Bittner will dann wieder versuchen, sich als Alternative in der Defensive anzubieten. Zumal es nicht das Ziel von Trainer Geoff Ward sei, „mich jetzt dauerhaft zum Stürmer zu machen ...“ Das gilt auch für Sinan Akdag, neuerdings der effektivste Offensivverteidiger der Adler. Er allerdings mochte über seine beiden Treffer, eines davon Marke Traumtor, hinterher gar nicht viel reden. „Lieber wäre mir der Sieg gewesen“, betonte der trotz seiner Größe bewegliche und flinke Skater. Das stellte er beim 3:2 unter Beweis – ein klasse Solo. Doch Akdag haderte mehr mit der spielentscheidenden Szene in der Verlängerung, der umstrittenen Strafzeit gegen Denis Reul. In Überzahl gelang den Wolfsburgern der Siegtreffer. „Der gleiche Check ist in dem Spiel zehn Mal passiert“, fand Dominik Bittner – nie gab’s eine Strafe. Manager Teal Fowler gab aber auch zu bedenken: „Wir hätten gar nicht erst in diese Situation kommen sollen, hätten die 3:2-Führung besser nutzen müssen. Wir haben zu wenige Emotionen gezeigt.“ Diese Einschätzung teilte er mit dem Trainer, der Defizite im Umschaltspiel und vor allem in der neutralen Zone sah. „Wir haben gesehen, dass wir besser werden müssen“, stellte Ward fest. Nicht ratlos, aber eben ernüchtert. (olw)

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