Sport Ein Ja zu Fünfstück

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KAISERSLAUTERN. Am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert der 1. FC Kaiserslautern bei Fußball-Zweitliga-Tabellenführer Rasen-Ballsport Leipzig. Der FCK steckt nach vier Pflichtspielniederlagen in der Krise. Fragen und Antworten zur Situation.

Wurde der erfolgreiche Saisonstart mit dem 3:1 beim MSV Duisburg überschätzt?

Ja. Der Blitzstart mit der schnellen 3:0-Führung, ein fast perfektes Umschaltspiel, dazu ein Doppelpack des neuen Stürmers Kacper Przybylko weckten große Hoffnungen auf mehr. Dass der MSV jetzt Tabellenletzter ist, relativiert alles. Hat der FCK nach den Abgängen von Willi Orban, Dominique Heintz, Kerem Demirbay, Kevin Stöger, Karim Matmour, Amin Younes, Simon Zoller, Philipp Hofmann und Stefan Mugosa schlecht eingekauft? Orban und Heintz waren aufgrund der Ausstiegsklauseln nicht zu halten, Stöger, Demirbay und Zoller wurden vom VfB Stuttgart, dem Hamburger SV sowie dem 1. FC Köln zurückbeordert. Mit Stipe Vucur kam für Orban ein Spieler, der in Aue Zweitliga-Spitzenformat nachgewiesen hatte, was – wie beim vom VfR Aalen zurückgekehrten Sascha Mockenhaupt – auch die „Kicker“-Rangliste auswies. Vucur hat viel drauf, ist aber bisweilen eine Spur zu lässig. Als Heintz fehlte, bewies Tim Heubach in der letzten Rückrunde sehr gute Qualität. Patrick Ziegler kam vom SC Paderborn, besitzt einen Vierjahresvertrag. Er ist Innenverteidiger, spielte in Paderborn längere Zeit im defensiven Mittelfeld. Er ist fußballerisch gut, sucht beim FCK seine Position und seine Form, sah beim 0:3 gegen Nürnberg nach 17 Minuten Rot. Bisher nicht erkennbar, warum der FCK 800.000 Euro Ablöse zahlte. Daniel Halfar, vom 1. FC Köln „heimgekehrt“, ist spielstark, äußerst kampfstark, aber auch nicht torgefährlich. Für den Angriff kam neben dem fleißigen Przybylko, der drei Tore schoss, zehn haben müsste, Antonio Colak, der ohne Konstanz spielt. Lukas Görtler (FC Bayern II) und Maurice Deville (aus dem eigenen Nachwuchs) sind Zweitliga-Lehrlinge, erst mal Joker. Marcus Piossek (Preußen Münster) und schon gar nicht Robert Pich (Slask Wroclaw) sind bisher in der Lage, den trickreichen Karim Matmour vergessen zu lassen. Gefährlich: Spieler, die von Absteigern kommen, sind das Verlieren gewöhnt! Warum scheiterte Trainer Kosta Runjaic, mit dem der FCK 2014 und 2015 Vierter wurde? Als es nach gutem Start nicht lief, war die Hypothek, den Aufstieg in den letzten vier Spielen 2014/15 leichtfertig vergeigt zu haben, zu stark. Runjaic war damals zu ängstlich. Vermutlich hatten auch einige Spieler, die in den letzten zwei Jahren schon dabei waren, das Vertrauen in den Coach verloren. Dass sich viele Fans an Äußerlichkeiten störten – Coach im Jackett – war lächerlich. Die Vorwürfe, Runjaic sei zu emotionslos – unzutreffend. Nicht Jackett oder Kapuzenpulli sind entscheidend, sondern die Qualität der Spieler und die Arbeit und Überzeugungskraft der Trainer. Kann Konrad Fünfstück mit seinen 35 Jahren die Aufgabe stemmen? a! Er ist schon lange Trainer, wenn auch erstmals im Zweitligabereich. Er ist fleißig, er ist engagiert, er ist klug. Er jammert nicht über mangelnde Qualität, sondern versucht die kriselnde Mannschaft zu stützen, die Spieler zu stärken. „Die Spieler sind ehrlich, charakterstark und sie halten zusammen“, sagt der Coach. Was ist positiv? Marius Müller hat, von seinem folgenschweren Fehler beim 1:3 in Heidenheim, als Nachfolger von Tobias Sippel überzeugt. Jean Zimmer war bis zu seiner Verletzung auf dem Weg zu alter Stärke. Markus Karl ist mit seiner Kämpfernatur und Statur sehr wichtig. Bis auf das Trauerspiel beim KSC spielt die Mannschaft genug Chancen heraus. Der Abschluss fehlt! Was stört? Die Unruhe. Kritik an Vorstand und Sportlicher Leitung sind nach dem Absturz normal. Aber eine neue Trainerdiskussion ist unwürdig: der Ex-Coach zu emotionslos, der neue zu emotional? Für viele ist nur einer schuld: Stefan Kuntz. Das ist sehr billig. Der Vereinschef hat große Verdienste um den FCK, vor allem auch ob der wirtschaftlichen Konsolidierung. Die Verantwortung für die neue Krise aber kann er nicht an den beurlaubten Sportdirektor Schupp delegieren, die muss er mit seiner Erfahrung helfen zu lösen. „Kuntz muss weg“ – das ist nur populistisch. Was dann? Wer dann? Würde er hinwerfen, wäre die Kopflosigkeit im Abstiegskampf fatal. Das hat der FCK 2007/08 schon erlebt. Bis Kuntz kam!

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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