Sport Die Mario-Gomez-Show

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Leverkusen. Die schlechtere Mannschaft steuerte zehn Minuten vor dem Ende dank eines 2:0-Vorsprungs auf einen Sieg zu. Dann kam Mario Gomez. Mit einem Hattrick innerhalb von sieben Minuten sorgte er auf faszinierende Weise für eine gerechte Wende. Doch es folgte noch eine kleine, und so endete das Spiel zwischen Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg 3:3 (1:0).

„Ich glaube, dass wir heute alle ein gutes Spiel gemacht haben. Wir müssen einfach die Fehler abstellen, dann hätte es auch zum Sieg gereicht“, sagte Gomez, der damit auch im neunten Spiel unter Andries Jonker bei Bayern München und dem VfL Wolfsburg traf. „Es ist nicht so, dass mir der Trainer jeden Tag auf die Schulter klopft. Es ist einfach gute Teamarbeit“, erklärte Gomez, der weiterhin der Meinung bleibt, dass „wir eigentlich weiter oben stehen müssten“. Aber beide Werksklubs bleiben Anwärter auf die Relegationsspiele gegen den Tabellenzweiten der Zweiten Bundesliga. Es war ein sehr aufregender Geburtstag für Tayfun Korkut, der gestern 43 Jahre alt wurde. Er war seinem ersten Sieg als Trainer der Leverkusener nah, letztlich musste er froh sein, dass eine zweite Niederlage im dritten Bundesligaspiel unter seiner Anleitung verhindert wurde. „Es war ein spektakuläres Spiel für die Zuschauer, für mich nicht so“, sagte Korkut. Wie frustrierend muss es für den VfL Wolfsburg schon zur Pause gewesen sein, gegen einen deutlich unterlegenen Kontrahenten zurückzuliegen. Die Leverkusener spielten eine erste Halbzeit, in der kaum etwas passte. In der Offensive stand Stefan Kießling zum ersten Mal in der Rückrunde in der Startelf, weil Javier Hernandez kurzfristig wegen einer Verletzung ausfiel. Doch Kießling fehlte die Bindung an das Spiel, es kamen keine Flanken in den Strafraum. Schon früh gab es Pfiffe von den Fans, weil das ganze Offensivspiel an Fehlern und schlechter Abstimmung krankte. Aber da war eben auch dieser eine gelungene Angriff, als Charles Aranguiz von links flankte und Karim Bellarabi von den Wolfsburgern vergessen wurde. Die Direktabnahme flog durch die Beine von Koen Casteels ins Netz (40.). „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie einfach weitermachen sollen. Sie hatten auch das Gefühl, dass etwas geht“, sagte Jonker zu seiner Kabinenansprache. Doch zunächst sorgte Kevin Volland für das 2:0 (65.). Exakt 6 Minuten und 58 Sekunden brauchte Gomez dann für den viertschnellsten Hattrick der Bundesligageschichte (80., 83. 87.). Zwei Kopfbälle und ein Foulelfmeter landeten im Tor. Doch Leverkusen schaffte durch Kai Havertz noch den Ausgleich (89.). Ein 17-Jähriger, der zum jüngsten Leverkusener Torschützen in der Bundesliga wurde, rettete somit noch halbwegs den Geburtstag seines Trainers. So spielten sie Bayer Leverkusen: Leno - Hilbert, Toprak, Dragovic, Wendell (46. Henrichs) - Baumgartlinger, Aranguiz - Bellarabi, Volland - Mehmedi (60. Havertz), Kießling (80. Brandt) VfL Wolfsburg: Casteels - Blaszczykowski, Knoche, Gustavo, Jannes-Kilian Horn - Guilavogui - Vieirinha (90. Seguin), Bazoer (73. Möbius), Arnold, Malli (46. Träsch) - Gomez Tore: 1:0 Bellarabi (40.), 2:0 Volland (65.), 2:1 Gomez (80.), 2:2 Gomez (83.), 2:3 Gomez (87., Foulelfmeter), 3:3 Havertz (89.) - Gelbe Karten: Aranguiz (5) - Gustavo (5), Bazoer (2) - Beste Spieler: Aranguiz, Leno - Gomez, Blaszczykowski - Zuschauer: 28.576 - Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach)

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