Fussball DFL-Chefin Donata Hopfen ist gleich als Krisenmanagerin gefragt

Donata Hopfen, die künftige DFL-Geschäftsführerin.
Donata Hopfen, die künftige DFL-Geschäftsführerin.

Die mächtigste Frau im deutschen Profifußball ist für viele noch eine große Unbekannte. Am Neujahrstag tritt Donata Hopfen offiziell das Amt der Geschäftsführerin der Deutschen Fußball-Liga an und entscheidet künftig maßgeblich über die Zukunft der gesamten Branche. Doch wer ist diese Frau, die mitten in der Pandemie gleich als Krisenmanagerin gefragt ist?

Nach Ansicht ihres Vorgängers Christian Seifert, der die DFL fast 17 Jahre lang erfolgreich führte, ist Hopfen „eine sehr gut vernetzte, in digitalen und strategischen Fragen extrem versierte und erfahrene Managerin“. Hopfen ist gleich auf vielen Spielfeldern gefordert. Da ist Corona mit all den sportlichen und vor allem wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Klubs. Da ist die Dauerfehde mit dem Deutschen Fußball-Bund, mit dem ein neues Vertrauensverhältnis aufgebaut und ein neuer Grundlagenvertrag über die Finanzströme ausgehandelt werden muss. Da sind die immer noch ungeklärten Ausnahmefälle von der 50+1-Regel, die das Bundeskartellamt kritisiert hat. Und nicht zuletzt die internationale Vermarktung der Bundesliga, die von 250 auf 180 Millionen Euro eingebrochen ist.

Die übliche 100-Tage-Frist wird es für die neue DFL-Chefin daher kaum geben. Sie sprüht dennoch vor Elan. „Ich freue mich, gemeinsam mit den Clubs sowie dem Team der DFL aktuelle und kommende Herausforderungen anzugehen“, sagt die 44-Jährige.

Einst Medienfrau des Jahres

Davor hat sie sich in ihrem bisherigen Berufsleben nie gescheut. Die „Medienfrau des Jahres“ 2014 begann ihre Karriere bei der Unternehmensberatung Accenture, ehe sie 14 Jahre lang für den Axel-Springer-Verlag arbeitete – unter anderem als Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der Bild-Gruppe. Zuletzt war sie als Managing Director und Partnerin bei der Beraterfirma BCG Digital Ventures tätig.

Viel mehr ist über Hopfen nicht bekannt – zumal sie die Öffentlichkeit vor ihrem Amtsantritt konsequent gemieden hat. Hinter den Kulissen hat die mit einem Dreijahresvertrag ausgestattete DFL-Chefin aber schon viele Gespräche geführt. Auch mit dem künftigen Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, der diesen Posten Mitte Februar von Peter Peters übernimmt. „Es war ein sehr positives Gespräch, ich habe großes Vertrauen in sie und werde ihr den Rücken stärken“, verkündete der Geschäftsführer von Borussia Dortmund unlängst nach der DFL-Mitgliederversammlung.

„Geht nicht, gibt’s nicht“

Hopfen springt also nicht ins kalte Wasser, wenn sie am kommenden Montag ihren Schreibtisch in der DFL-Zentrale im Frankfurter Westend einräumt. Zumal sie im Hintergrund schon seit einiger Zeit von Seifert eingearbeitet wird.

Ihre Ziele hat Donata Hopfen im DFL-Magazin klar formuliert: „Der deutsche Profifußball besitzt eine große Tradition und ist tief in der Gesellschaft verankert. Bundesliga und Zweite Bundesliga genießen ebenso wie die DFL weltweit einen hervorragenden Ruf. Dies alles gilt es auch vor dem Hintergrund technologischer, gesellschaftlicher und medialer Veränderungen im Umfeld des Fußballs zu bewahren – und gleichzeitig innovativ weiterzuentwickeln.“ Ihr Motto dabei lautet: „Geht nicht, gibt’s nicht!“

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