Sport Darmstadt vor dem FCK-Spiel: Große Freude, innere Unruhe

Feurig an der Außenlinie: 98-Trainer Dirk Schuster.
Feurig an der Außenlinie: 98-Trainer Dirk Schuster.

Mit bestem Personal gegen Rote Teufel – Schuster lobt Atik und lässt dessen Einsatz offen

Seit dem 11. Dezember 2017 trainiert Dirk Schuster (50) zum zweiten Mal die Zweitliga-Fußballer des SV Darmstadt 98. Morgen (ab 18.30 Uhr) feiert er im Souterrain-Gipfel gegen den 1. FC Kaiserslautern sein Heimdebüt. Mit großer Vorfreude, aber auch einer leichten inneren Unruhe, wie er bekennt. Das Comeback als Darmstädter Trainer hat Schuster schon im vorigen Jahr gegeben, mit viel Glück gelang den „Lilien“ in Fürth ein 1:1, das der nun nicht mehr zum Personal zählende Hamit Altintop in der vierten Minute der Nachspielzeit herausschoss. Vier Wochen sind seitdem vergangen. Zeit, die Schuster und seine Mannschaft genutzt haben, um sich zu verbessern, zumindest, wenn des Trainers Einschätzung stimmt. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, betonte Schuster gestern, „wir freuen uns alle. Und wir werden gerüstet sein: spielerisch, taktisch und personell.“ Letzteres auf jeden Fall. Schuster stehen sämtliche Profis zur Verfügung, sogar der für die Balance so wichtige defensive Mittelfeldspieler Peter Niemeyer, der wegen einer Fersenverletzung nur die allererste Partie der Saison bestritten hatte. Der Kader wurde in der Pause durch vier Zugänge ergänzt. Slobodan Medojevic kam von Eintracht Frankfurt, Roman Bregérie kehrte auf Leihbasis aus Ingolstadt zurück, Joevin Jones heuerte von Seattle Sounders bei 98 an, Baris Atik liehen die Südhessen von 1899 Hoffenheim aus. In der Hinserie noch trug Atik das Jersey des FCK. Glücklich wurde er in diesem nicht. Schuster erkennt in Atik wie in Bregérie und Medojevic einen Kandidaten für die Startformation. Für die Leistung bei der Generalprobe gegen Greuther Fürth (2:2) lobt Schuster den 22-Jährigen: „Er hat versucht, Akzente zu setzen, was aufgrund der durchwachsenen Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit nicht einfach war. Er ist ein quirliger Spieler.“ Allerdings stellt sich die Frage, ob Atik mit zu viel Schneid agieren könnte, würde er gleich in der ersten Pflichtbegegnung für 98 gegen den Ex-Klub aufgeboten. „Er ist ein junger Spieler, der zeigen möchte, dass er besser ist, als er bewertet wurde“, sagt Schuster, „das könnte die Gefahr bergen – wenn er denn spielt –, dass er etwas übermotiviert ist. Es ist dann an uns, ihm Hilfestellung zu geben, wie er damit richtig umzugehen hat.“ Als 16. des Klassements sammelten die „Lilien“ 19 Zähler, sieben mehr als der FCK. Ein „Endspiel“ ist es bestenfalls für den Gast. „Für uns wird es diesen Begriff nicht geben, weil danach noch genügend Möglichkeiten existieren, etwas zu korrigieren“, sagt Schuster, „aber es ist für beide Seiten eine spezielle Situation. Es könnte für beide der Brustlöser sein.“ Das Stadion ist ausverkauft, die Atmosphäre wird emotional sein –  und der FCK um seine letzte Chance kämpfen. Schuster ist „davon überzeugt, dass Lautern alles mobilisiert, ähnlich wie der 1. FC Köln in der Ersten Liga, um in der Klasse zu bleiben“. Nun, da der Erfolgstrainer vergangener Tage am „Bölle“ wieder das Zepter schlenkert, glaubt manch einer an einen rasanten Aufschwung. Doch Schuster warnt: „Wir werden jetzt nicht wie ein heißes Messer durch die Butter schneiden. Es wird ein langer, steiniger Weg.“

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