Sport „Da geht mir das Herz auf“

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NÜRNBERG. Kann man auf einer Niederlage aufbauen? Kann der 1. FC Kaiserslautern positive Energien aus dem 1:2 (1:1) beim Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg ableiten?

Er kann es hoffentlich. Er muss es. Denn nach drei Niederlagen in der „englischen Woche“ liegt der FCK nur noch sieben Punkte vor Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz. 1860 München hat in den letzten drei Spielen neun Punkte auf die Lauterer gutgemacht. Von der magischen 40-Punkte-Sollmarke, die als Steg der guten Hoffnung zum rettenden Ufer gilt, ist der FCK noch neun Punkte entfernt. Es sind noch neun Spiele. „Es ist ein Fußballspiel. Da gehört auch Glück dazu; wir würfeln momentan eher die Eins als die Sechs. Fußball ist manchmal auch ,Mensch ärgere Dich nicht’ – aber wir werden die Steine auch wieder ins Häuschen bringen“, rekapitulierte Trainer Konrad Fünfstück nach der unglücklichen Niederlage blumig. Wieder patzte Marius Müller im Lauterer Tor entscheidend. Der 22-Jährige, Held bei den Siegen in Bochum, Leipzig oder Paderborn, hat eine schlimme Pannenserie auch mental zu verarbeiten. Beim 2:2 gegen Union Berlin verschuldete der talentierte Schlussmann den späten Ausgleich, in Freiburg ließ er einen Schuss Niederlechners durch die Hosenträger rutschen, in Nürnberg sah er schon beim 0:1 Patrick Erras’ nicht gut aus, flog dann an einer Linksflanke Danny Blums vorbei, die Lukas Görtler nicht verhindert hatte. Und Zoltan Stieber, der Joker, nutzte die Flugpanne, stach und traf zwei Minuten vor Feierabend. „Das ist ein Lernprozess. Marius ist ein junger Torhüter, es ist seine erste Saison als Nummer 1“, wirbt Fünfstück um Geduld . „Sich jede Woche hinzustellen und nur von Pech zu sprechen, ist nicht Sinn der Sache. Wenn man mal die Rückrunde Revue passieren lässt, war es das dritte Mal, dass wir einen Sieg oder zwei Punkte verschenken. Wenn das in dieser Häufigkeit passiert, ist es irgendwann vielleicht auch kein Pech mehr“, haderte Daniel Halfar: „Ich habe keine Ahnung, was uns da fehlt, ob es ein Stück weit die Konzentration ist. Wir müssen diese Kleinigkeiten abstellen, denn die entscheiden nun mal über Sieg oder Niederlage. Wir müssen den Spieß umdrehen, damit ein Ball am Schluss auch mal für uns reingeht – die Möglichkeit war ja da.“ Der Kapitän spielte gut, kämpfte herausragend. Klasse, wie er Erras in der 25. Minute den Ball abluchste. Der Lupfer über Torwart Schäfer aber landete knapp neben dem verwaisten Tor. Da hätte Halfar seine Leistung mit einem Tor krönen müssen. Erfreulich bei allem Trübsal über ein verlorenes Spiel, das der FCK bei einem Chancenplus von 9:6 hätte gewinnen können, ja müssen, war die Leistung von Patrick Ziegler. Er kam nach 32 Minuten für Tim Heubach, über dessen Bauchmuskelverletzung heute bei einem MRT Klarheit geschaffen werden soll. „Patrick hat es gut gemacht, mit Ruhe am Ball, sehr kopfballstark“, lobte der Trainer den 26-Jährigen, der nun doch noch in Kaiserslautern anzukommen scheint. Erfreulich neben der starken Leistung des stürmischen Draufgängers Jón Dadi Bödvarsson war auch der Auftritt von Antonio Colak, der mit einem Kopfballzuspiel den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer des Isländers vorbereitete. In seiner früheren Heimat beeindruckte Colak als zweite spiel- und kampfstarke Spitze. Er harmonierte gut mit Bödvarsson. Ein Neustart für Colak, den Pendler zwischen Tribüne, Bank und Startplatz. „Ich habe trotz der für mich nicht einfachen Zeit immer gearbeitet. Ich bin ein Typ, der immer positiv denkt“, sagte der 22-Jährige. Sekunden vor dem Ende scheiterte er mit einem Kopfball am toll reagierenden Patrick Rakovsky. „Eine sehr ärgerliche Niederlage. Aber nach einem Gewitter scheint auch wieder die Sonne – für den Verein, für die Mannschaft. Und auch für mich“, philosophierte Colak, der sich – wie auch Halfar – über die Mut machenden Reaktionen der rund 1500 mitgereisten Fans nach dem 1:2 freute: „Da geht mir das Herz auf!“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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