Darts Auch dank Gabriel Clemens ein deutscher Tag im „Ally Pally“?

Viel Rummel um Gabriel Clemens (DV Kaiserslautern) vor seinem diesjährigen WM-Debüt kurz vor Heiligabend.
Viel Rummel um Gabriel Clemens (DV Kaiserslautern) vor seinem diesjährigen WM-Debüt kurz vor Heiligabend.

Florian Hempel arbeitet weiter an seinem Sensationsdebüt, der nationale Primus Gabriel Clemens würde den vielbeachteten Erfolg aus dem Vorjahr gerne wiederholen: Zum Start der heißen Phase bei der Darts-WM stehen Deutschlands Profis im Alexandra Palace von London im Blickpunkt.

Nach der drei Tage langen weihnachtlichen Pfeilepause sind am Montag (ab 13.30 Uhr/Sport1 und DAZN) für Hempel und Clemens gleich mehrere Bestmarken bei ihren Drittrundenduellen möglich.

Der 31-Jährige Hempel könnte in seinem Duell mit dem australischen Außenseiter Raymond Smith (16 Uhr) als erster Deutscher drei Spiele bei einem WM-Turnier gewinnen. Der Saarländer Clemens vom DV Kaiserslautern, der 2020 nach einem Freilos zum Auftakt für die deutsche Achtelfinal-Premiere sorgte, möchte auch diesmal unter die letzten 16. Mit einem Sieg über den walisischen Mitfavoriten Jonny Clayton (22.30 Uhr) könnte er für das bisher beste deutsche Abschneiden beim wichtigsten Turnier der Welt sorgen – falls auch Hempel ins Achtelfinale kommt.

Die Familie fehlt

Wegen der strengen Quarantäne-Regeln verbrachten die beiden Kumpels und Trainingspartner das Weihnachtsfest in der britischen Hauptstadt. Statt auf Weihnachtsessen und Geschenke richtete sich der Fokus schnell wieder auf die WM im Norden Londons. „Es ist nicht das, was man sich natürlich wünscht, wenn der Sohn in der Heimat ist und mit der ganzen Familie Weihnachten feiert und man sich selbst maximal per Facetime zuschalten darf“, sagte Hempel mit einem Schuss Wehmut.

Doch der Job geht vor. Der frühere Handball-Torwart Hempel ist als Quereinsteiger innerhalb weniger Jahre durchgestartet und hat sich bei der WM in eine tolle Position gebracht. Mit dem famosen Sieg über Belgiens Weltklassemann Dimitri van den Bergh hat der Kölner nun alle Chancen, sogar bis ins Viertelfinale vorzudringen. „Ich freue mich, dass ich noch mal in diesem Jahr auf diese Bühne darf“, beteuerte Hempel.

Hohe Hürde für „Gaga“

Für Clemens, die deutsche Nummer eins, ist das ganz große Darts-Business ein Stück weit zur Routine geworden. Im Vorjahr hatte der „German Giant“ Schottlands Titelverteidiger Peter Wright besiegt und danach das Viertelfinale nur denkbar knapp verpasst. „Gaga“ Clemens bekommt es im Gegensatz zu Hempel aber mit einem echten Weltklassespieler zu tun. Clayton hat in diesem Jahr vier Major-Turniere gewonnen und damit so viele wie kein anderer Darts-Profi. Gabriel (38) hatte nach seinem Freilos das erste Spiel gegen Lewy Williams aus Wales zwar klar mit 3:0 für sich entschieden, muss sich aber nach einer dürftigen Leistung noch steigern. „Ich denke, ich muss ein bisschen besser spielen als heute“, gestand Clemens, der es nach der WM erstmals in die Top 20 der Welt schaffen könnte.

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