Sport Alarmstufe Rot

Enttäuscht: Die Löwen-Spieler nach dem Spiel gegen Vardar.
Enttäuscht: Die Löwen-Spieler nach dem Spiel gegen Vardar.

«Kronau-Östringen.»Da kann’s für heute nur eine Maßgabe geben: Es bitteschön besser machen. Die Rhein-Neckar-Löwen empfangen in der Handball-Bundesliga den Bergischen HC (20.30 Uhr, SAP-Arena), während der 27:30-Niederlage am Mittwoch gegen den HC Vardar lag einiges im Argen.

Die Löwen haben in den vergangenen Jahren nicht immer alles richtig gemacht, aber sie haben stets gekämpft, sich mit allem, was sie hatten, gegen Niederlagen gestemmt. Das war am Mittwoch anders. Da stand eine Truppe auf dem Feld, die leblos wirkte, ausgelaugt, müde. Dabei war es der Startschuss für die restliche Saison. Falscher Gegner zum falschen Zeitpunkt – im ersten Spiel nach der WM-Pause war der HC Vardar eine Nummer zu groß, die Euphorie nach der WM wurde nicht mit in die SAP-Arena genommen. Trainer Nikolaj Jacobsens Bestandsaufnahme war klar und deutlich: „Fast die ganze Saison fehlt uns etwas. Wir müssen realistisch sein und einsehen, dass wir nicht besser sind. Kurzfristig können wir da wenig tun, wir müssen hart arbeiten.“ Er sprach seinem Team in der Verfassung das Format einer Spitzenmannschaft ab und vermisste die Lust bei seinen Spielern, miteinander zu spielen. Etliche Asse sind weit weg von ihrer Top-Form, dabei gab es Ende November, Anfang Dezember ein Zwischenhoch. Aber die Pokal-Niederlage in Berlin und die Bundesliga-Klatsche beim THW Kiel bedeuteten herbe Rückschläge. Der Stand der Dinge ist so: Bei sieben Punkten Rückstand auf die SG Flensburg-Handewitt können die Löwen nicht mehr ins Titelrennen eingreifen. Beim Pokal-Final-Four sind sie außen vor, in der Champions League warten in der K.o.-Runde schwere Gegner. Das alles deutet auf eine schwierige Saison hin. „Wir stehen in der Liga noch so gut, weil wir so viele Heimspiele hatten“, erläuterte Jacobsen. Bis Anfang Juni müssen die Löwen noch neun Mal auswärts antreten, nur sechs Spiele sind daheim. Steffen Fäth fehlt noch zwei Wochen, Jesper Nielsen acht bis zehn Tage. Klar wird: Hendrik Pekeler, der zum THW Kiel ging, fehlt in der Abwehr sehr, Ilija Abutovic kann ihn nicht ersetzen. Wenn der Halbrechte Alexander Petersson kalt gestellt wird, wie am Mittwoch von Christian Dissinger, mangelt es an einer Alternative, Vladan Lipovina ist sie nicht. Und Filip Taleski macht einfach nicht den nächsten großen Schritt. „Wir müssen uns steigern“, unterstrich Kreisläufer Jannik Kohlbacher.

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