Sport 1. FC Kaiserslautern verliert in Sandhausen 0:2

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Sandhausen. Dienstreisen nach Sandhausen kann sich Zweitligist 1. FC Kaiserslautern künftig sparen. Gestern setzte es beim 0:2 (0:1) die dritte Niederlage. Gewonnen haben die Roten Teufel dort noch nie.

Paul Breitner, der Ur-Bayer und Weltmeister von 1974, hatte für solch aussichtslose Auftritte einst einen guten Rat: „Punkte mit der Post schicken!“ So wie der FCK, eine Mogelpackung in Rot, gestern auftrat, kann man nicht mal einen Punkt holen. „Wir haben uns durch das aggressive Spiel abkochen lassen“, gestand FCK-Coach Tayfun Korkut nach der verdienten Schlappe. Fünf starke Minuten zwischen der 40. und 45. Minute und zwei lichte Momente in der 56. und 58. Minute sind geradezu armselig angesichts der Lauterer Ansprüche. Korkut, der auf vier seiner fünf Last-Minute-Einkäufe verzichten musste, die er so dringend benötigt, brachte wie erwartet Alexander Ring anstelle des verletzten Christoph Moritz. Eine logische Entscheidung und eine kolossale Enttäuschung. Höhepunkt der weder Fisch-noch-Fleisch-Darbietung des finnischen Nationalspielers der Eckball, den er von links schlug: Der Ball landete rechts im Aus. „Das war zu wenig. Vier, fünf gute Minuten reichen nicht“, klagte FCK-Trainer Korkut nach dem „Rückschlag“. Die Fans skandierten mal wieder „Wir ham’ die Schnauze voll“. Vorstandschef Thomas Gries zeigte Verständnis. Auch er war maßlos enttäuscht: „Wir haben nach vier Spielen zwei Punkte. Wir haben den Kampf nicht angenommen.“ Sandhausen nutzte seine zweite Chance zum Führungstreffer in der sechsten Minute. Wieder erwies sich die linke Abwehrseite als zu durchlässig: Lucas Höler, für Richard Sukuta-Pasu in der Startelf, eröffnete den Spielzug, Philipp Klingmann flankte von rechts. Kapitän Stefan Kulovits verlängerte per Kopf, und Höllers Kopfball landete im Netz – 1:0. Wieder zeigte sich, wie verwundbar die Innenverteidigung der Lauterer ist. Der FCK mühte sich mit untauglichen Mitteln. Das Aufbauspiel war insgesamt stümperhaft, ohne Präzision im Passspiel. Der sehr bemühte Marlon Frey war zu sehr auf sich allein gestellt. Die Versuche Daniel Halfars, den Gegner durch frühes Anlaufen aus dem Takt zu bringen, fruchteten nicht. Zoltan Stieber fand nur in den letzten fünf Minuten vor der Pause statt. Er ließ sich von Leart Paqarada den Schneid abkaufen. Osayamen Osawe sah sich bei den meist hohen Anspielen gegen Daniel Gordon und Tim Knipping chancenlos. Auch Marcel Gaus bekam als Zulieferer nichts auf die Reihe. Bezeichnend: In der 42. Minute erst die erste Lauterer Torchance – Stiebers Schuss ging vorbei. Eine Minute später ein Klasse-Pass von Halfar, Stieber scheiterte an Marco Knaller. Der Ex-Lauterer parierte auch gegen Osawe (44.). Mehr und mehr hatten sich die Lauterer – vor allem dank Frey – befreit. Aber Übermut tut selten gut: Da schlug Naser Aliji einige Haken, aber anstatt konsequent nach vorne zu spielen, ließ er sich den Ball klauen. Das war Russisches Roulette: Pledl jagte Aliji den Ball ab, Torhüter André Weis verhinderte mit seiner Handlungsschnelligkeit Flurschaden. Als Halfar sich seiner Kreativqualitäten als Passgeber erinnerte, hatte der FCK noch zwei Möglichkeiten. Aber Knaller griff den Ball vor Osawe ab (56.). Nach Halfars Pass stoppte Tim Knipping Stieber in höchster Not. Dann die 68. Minute: Klingmann servierte von rechts, Andrew Wooten war frei, aber Torhüter Weis reagierte teuflisch gut. Und dann sah Weis Rot! Moritz Kuhn war durchgestartet, Lauterns Defensive war ausgehebelt, André Weis kam aus seinem Tor, parierte – aber außerhalb des Sechzehnmeterraumes. Schiedsrichter René Rohde zückte folgerichtig Rot (73.). „Mir war bewusst, dass ich außerhalb war. Es war ein in solchen Situationen normaler Reflex“, sagte Weis. Ersatztorhüter Julian Pollersbeck wurde für Vucur eingewechselt. Und kassierte in der 83. Minute nach Pledl-Eingabe das 2:0 durch Korbinian Vollmann. Der war erst 60 Sekunden auf dem Platz. „Der Platzverweis war der i-Punkt auf unserer schlechten Leistung“, sagte Vucur. So spielten sie SV Sandhausen: Knaller - Klingmann (82. Vollmann), Gordon, Knipping, Paqarada - Linsmayer, Kulovits (77. Karl) - Pledl, Kosecki (64. Kuhn) - Wooten, Höler 1. FC Kaiserslautern: Weis - Mwene, Vucur (73. Pollersbeck), Heubach, Aliji - Frey (59. Jacob), Ring - Stieber (71. Görtler), Halfar, Gaus - Osawe Tore: 1:0 Höler (6.), 2:0 Vollmann (83.) - Gelbe Karten : Kulovits (2), Kosecki (2), Pledl (2) - Frey (2), Gaus, Mwene, Stieber - Rote Karte: Weis (73.) - Beste Spieler : Gordon, Knaller Pledl, Höler - Halfar, Frey - Zuschauer: 8188 - Schiedsrichter: Rohde (Rostock).

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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