Handball Zwei Wirkungstreffer

Traf fünfmal für die Eulen: Jerome Müller.
Traf fünfmal für die Eulen: Jerome Müller.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Wende blieb aus: Bundesliga-Schlusslicht Eulen Ludwigshafen hat gestern Abend das für den Klassenverbleib so wichtige Heimspiel gegen den HC Erlangen 23:25 (10:10) verloren.

„So wach Erlangen nach der Halbzeit war, haben sie es auch verdient“, sagte Eulen-Coach Ben Matschke nach dem emotionalen, überaus harten Kampfspiel. Er sah die individuelle Qualität als spielentscheidend an. Robert Schulze und Tobias Tönnies bringen als Schiedsrichter die Erfahrung aus fast 100 internationalen Einsätzen mit. Gestern hatten sie einen schlechten Abend! Gleich dreimal pfiffen sie in der ersten Halbzeit den Eulen glasklare Torchancen ab, als erst Freddy Stüber, dann Kai Dippe und schließlich Gunnar Dietrich frei waren. Stattdessen gab’s Freiwürfe. Lächerlich! Gleich zwei Eulen sahen binnen 120 Sekunden Rot. Fatal der Feldverweis von Stefan Salger. Die Herren irrten, das bezeugte das Fernsehbild: Nicht Salger, sondern Kai Dippe hatte einen HC-Spieler im Gesicht getroffen. Justizirrtum. Überhart die Rote Karte für Dippe zwei Minuten später. Beide fehlten fortan im anfangs so starken Abwehrblock, 2,07-Meter-Mann Salger auch als Torschütze. „Ich hatte keinen Kontakt zum Gegenspieler“, beteuerte Salger. „Zwei Ausfälle von Leistungsträgern über fast die komplette Spielzeit, das ist schwer zu kompensieren. Nach 40 Minuten bin ich auch auf dem Zahnfleisch gegangen“, haderte der fünffache Torschütze Alexander Feld. Die erste Viertelstunde stand im Zeichen zweier starker Torhüter: Mathias Lenz bei den Eulen, Nikolas Katsigiannis bei den Franken. Die Eulen führten bis zu den Feldverweisen kontinuierlich mit zwei Toren Vorsprung. 6:4 hieß es, als das Unheil über sie hineinbrach. Sie kamen aus dem Takt. 10:10 stand’s zur Pause. Eine Minute nach dem Seitenwechsel die erste Führung der Gäste durch den überragenden Christoph Steinert, der dann verletzt aufstecken musste. Dominik Mappes und Christopher Bissel erhöhten – 10:13 (34.). Nach Salgers Platzverweis lag die Last der Verantwortung im rechten Rückraum bei Jerome Müller. Er wurde mit fünf Toren zur Triebfeder der Aufholjagd. Zweimal Müller, zweimal Durak: 14:15 nach 39 Minuten. Mathias Lenz, der so gut gestartet war, blieb 27 Minuten ohne Parade und wurde nach 42 Minuten von Stefan Hanemann abgelöst. Stüber verkürzte auf 16:17, Hanemann parierte gegen Nico Büdel. Mit technischen Fehlern aber nahmen sich die Eulen selbst die Chance zum Ausgleich. Bezeichnend: Jonathan Scholz warf in der 51. Minute frei übers Tor, in der 58. Minute frei an den Pfosten. Im Gegenzug traf Mappes zum 21:24. „Am Ende fehlte uns auch das Glück“, sagte der spielstarke Müller. Die Chancenauswertung der Eulen – Pascal Durak (7/1), Feld und Müller ausgenommen – war nicht gut, die Torhüterleistungen insgesamt schwach. Lenz hatte sechs, Hanemann zwei Paraden. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Lenz (1. - 23, ab 54., 29. Hanemann bei einem Siebenmeter, 43. - 54.) - Salger, Feld (5), Dietrich (2) - Durak (7/1), Hofmann (1) - Stüber (2) – Dippe, Müller (5), Scholz (1), Haider, Bührer HC Erlangen: Katsigiannis - Steinert (6/3), Mappes (6), Link (4) - Sellin (4/1), Bissel (1) - Schäfer (1) – Büdel (1), Murawski (1), Thümmler (1), Petter, Kellner Spielfilm: 2:0 (5.), 3:2 (10.), 6:4 (21.), 8:6 (25.), 10:10 (Halbzeit), 10:13 (36.), 15:16 (42.), 17:18 (48.), 18:20 (52.), 20:23 (55.), 23:25 (Ende) - Siebenmeter: 3/2 - 4/4 - Zeitstrafen: 4/9 - Rote Karten: Salger (20.), Dippe (22.) - Bissel (38., 3. Zeitstrafe) - Beste Spieler: Durak, Müller, Feld - Mappes, Steinert, Sellin - Zuschauer: 2142 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg).

Eins von sieben Toren, die Pascal Durak gestern erzielte.
Eins von sieben Toren, die Pascal Durak gestern erzielte.
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