Handball Matschkes Zaudermänner

Der beste Eulen-Schütze gestern Abend: Gunnar Dietrich.
Der beste Eulen-Schütze gestern Abend: Gunnar Dietrich.

«Ludwigshafen.» Mit Wildwest-Handball können die Eulen Ludwigshafen den Klassenverbleib nicht schaffen. Gegen MT Melsungen verlor das Bundesliga-Schlusslicht gestern Abend 22:27 (11:14). Überragend MT-Torhüter Nebojsa Simic mit 15 Paraden.

Es lief gut an für die Eulen: David Špiler spielte die Routine seines langen Profilebens aus, führte klug Regie, hatte mit zwei Treffern Anteil an der Drei-Tore-Führung nach 16 Minuten. Jonathan Scholz, der Vorposten der im 5:1 strukturierten Eulen-Abwehr, half die Größen der Melsunger zunächst aus dem Takt zu bringen. In der 7. Minute wurde Stefan Hanemann seinem Ruf als Siebenmeterkiller gerecht, parierte gegen Lasse Mikkelsen. Der Bruch im Spiel der Eulen kam mit einer vergebenen Großchance Špilers in der 17. Minute. Gekonnt und clever hatte er einen Gegenstoß der Hessen abgefangen, setzte sich klasse am Kreis durch und donnerte das Spielgerät hoch übers Tor. Es hätte das 9:6 sein müssen. MT antwortete auf Fehlwürfe und Ballverluste durch technische Fehler mit Schnelligkeit: Der überragende Rechtsaußen Dimitri Ignatow sorgte für das 8:7 und das 8:8 binnen einer Minute, Marino Maric ließ das 8:9 folgen (20.). Eine Minute später scheiterte Pascal Durak mit seinem Siebenmeter an Simic. „Wir haben gewusst, dass wir etwas Außergewöhnliches leisten müssen, um gegen Melsungen zu gewinnen. Das haben wir leider nicht getan“, sagte Kapitän Gunnar Dietrich, mit vier Treffern bester Torschütze der Eulen. „MT hat gnadenlos unsere technischen Fehler bestraft“, sagte Philipp Grimm, der Teammanager der Eulen. Nach Scholz’ neuerlichem Anschluss zum 9:10 (24.) spielten die Eulen «»Wildwest-Handball. Das warf sie zurück – 11:14 zur Pause. Torjäger Jerome Müller stand noch bei null Treffern. Erst sechs Minuten nach der Pause traf er: 13:16. „Was mich beschäftigt sind die zwölf technischen Fehler“, kritisierte Trainer Ben Matschke: „MT hat gemacht, was eine Spitzenmannschaft machen muss.“ Auffällig die Unentschlossenheit beim Abschluss. Matschkes Zaudermänner zögerten sich immer wieder in Zeitspielfalle. Und der Torwart? Matej Asanin, gut gestartet, bekam nach einer guten Viertelstunde bis zur 36. Minute nichts mehr zu fassen. Ganz im Gegensatz zu Nebojsa Simic auf der Gegenseite. Er machte den Unterschied. „Das war insgesamt zu wenig für einen Punkt. Unsere Probleme im Angriff waren offensichtlich“, sagte David Špiler. Er gibt nicht auf: „Wir brauchen noch sechs Punkte. Und wir werden auch was holen.“ Das Wunder von Ludwigshafen 2.0? Schwer, noch dran zu glauben. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Asanin (7. und 44. bei zwei Siebenmetern Hanemann) - Müller (3), Špiler (3), Dietrich (4) - Falk, Scholz (3) - Haider (2) – Valiullin (1), Durak (1/1), Stüber, Bührer (3), Salger, Dippe (2) MT Melsungen: Simic - Birkefeldt (2), Mikkelsen (4/3), Sidorowicz (4) - Ignatow (7), Allendorf (2) - Danner - Maric (5), Lemke (3), Philipp Müller, Schneider Spielfilm: 1:2 (4.), 5:3 (10.), 8:5 (16.), 8:9 (20.), 9:12 (26.), 11:14 (Halbzeit), 14:17 (40.), 16:21 (46.), 18:25 (51.), 22:27 (Ende) - Siebenmeter: 2/1 - 4/3 - Zeitstrafen: 3/2 - Beste Spieler: Dietrich, Scholz - Simic, Ignatow, Lemke - Zuschauer: 2005 - Schiedsrichter: Immel/Klein (Erkelenz/Mettmann).

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