HANDBALL: TSG-Spielmacher Kogut begegnet heute seiner Zukunft König: Ich brauche Andrej

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LUDWIGSHAFEN (zkk). Das Muss spielt mit, wenn die TSG Ludwigshafen-Friesenheim die Hoffnung auf den Klassenverbleib in der Handball-Bundesliga weiter nähren will. Heute (19 Uhr, Friedrich-Eberthalle) trifft die TSG, die 8:24 Punkte hat, auf TBV Lemgo (6:26 Punkte).

Ein Schlüsselspieler, der mithelfen soll, der TSG die Chance auf eine erstklassige Zukunft zu erhalten, begegnet seiner Zukunft: Andrej Kogut, der Spielmacher der „Eulen“, hat schon zu Beginn dieser Spielzeit einen ab 1. Juli 2015 gültigen Zweijahresvertrag bei TBV Lemgo unterschrieben. Nach dem sensationellen 27:21-Sieg des TBV gegen Abonnementmeister THW Kiel dachte ganz sicher niemand in Lemgo an Abstiegskampf.Kogut wird heute Abend spielen. „Ich brauche Andrej, er hat unser Vertrauen“, sagt Thomas König, der Trainer, der seit 2010 mit dem in Moskau geborenen Ex-Düsseldorfer zusammenarbeitet, der 2009 mit den deutschen Junioren Weltmeister wurde. „Kann man als Spieler die Situation kopfmäßig ausschalten, Apollo?“, fragt der Coach beim Montagstraining den wegen Adduktorenproblemen geschonten Routinier Stephan Just. „Ja, ich hab’ da keinerlei Zweifel. Andrej ist viel zu ehrgeizig ...“, erwartet der 35-Jährige, der bisher eine herausragende Saison spielt, keinen Rollenkonflikt. „Ich bin Profi“, sagt Kogut. Am Montag gab es auch ein kurzes, intensives Gespräch unter vier Augen zwischen Trainer und Mittelmann. „Thomas hat mir gesagt, du bist wichtig für mich, ich vertraue dir“, sagt der 26-Jährige. „Im Moment denke ich nicht an diese ganz spezielle Situation. Die wird im Spiel, das schließe ich nicht aus, irgendwann auch mal in meinen Hinterkopf sein. Und wenn, dann ist das auch normal. Aber ich bin Profi“, sagt Kogut. Er will aber alles für sein Team tun, in der Abwehr mit gewohnter Kampfkraft, Ruhe und Übersicht arbeiten, versuchen, mit seinem ganz speziellen Wurfrepertoire, Stichwort Schlagwurf, zu punkten. So wie beim sensationellen 30:27-Sieg der TSG am Samstag beim bis dahin so heimstarken Bergischen HC. „Diese Punkte waren ganz sicher nicht fest eingeplant. Da haben wir in der ersten Halbzeit unsere beste überhaupt in der Bundesliga gespielt. In der zweiten hatten wir zu viele Zeitstrafen, haben uns davon aber auch nicht runterziehen gelassen“, erinnert Kogut. An die Leistung gilt es heute anzuknüpfen, fordert der Trainer, der sich in Solingen über eine gute Chancenauswertung freuen durfte. „Wir haben nur drei, vier freie Chancen vergeben“, resümiert der sechsmal erfolgreiche Just. In seinem Sog schlug Bogdan Criciotoiu viermal zu. „Mein bestes Spiel“, sagt der Rumäne. Lob von Co-Trainer Frank Eckhardt erntete Nico Büdel für seine Abwehrleistung: „Sehr intelligent!“ Diesen Weg entschlossen weitergehen will Andrej Kogut. Auch heute, wenn er seiner Zukunft begegnet: „Das bin ich meinem Verein schuldig, das bin ich meiner Mannschaft schuldig. Ich bin jetzt im fünften Jahr hier. Friesenheim hat mir viel gegeben, ich habe Friesenheim viel gegeben ...“ Die oft alles andere als bundesligatauglichen Trainingsbedingungen in Ludwigshafen wird Kogut sicher in Lemgo nicht vermissen. Am Montag in der Heinrich-Ries-Halle brach Coach König das Training wegen des stellenweise ölig-glatten Untergrunds ab, nachdem erst Jan Claussen, dann Gunnar Dietrich böse gestürzt waren. Vor einem Trainingstor ist ein Loch im Hallenboden abgeklebt, die Torpfosten sind verpflastert. „Wir tapen nicht nur unsere Spieler, sondern auch die Halle“, sinniert König kopfschüttelnd. Sportstadt Ludwigshafen – oft nur noch eine leere Worthülse! Es war einmal ...

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