Handball Eulen stellen sich selbst ein Bein

Milos Putera wurde in der Schlussphase zum großen Rückhalt der Leipziger. Hier scheitert Max Heider.
Milos Putera wurde in der Schlussphase zum großen Rückhalt der Leipziger. Hier scheitert Max Heider.

Am Tag der Inklusion in der Handball-Bundesliga bringt Paralympicssiegerin Anna Schaffelhuber den Spielball im Rollstuhl. Sie scheint den Eulen Ludwigshafen Glück zu bringen. Doch das Bundesliga-Schlusslicht verspielt die 14:11-Pausenführung, verliert beim SC DHfK Leipzig 22:28.

Es war wie so oft in dieser Saison: In der zweiten Halbzeit gehen die Eulen in unschöner Beständigkeit unter. „Mit mangelnder Fitness hat das nichts zu tun“, sagte Jonathan Scholz, gestern der mit fünf Treffern beste Torschütze des Tabellenletzten. Aus der Drei-Tore-Führung zur Pause wurde gestern Abend am Ende ein Sechs-Tore-Rückstand, aus einem 14:11 ein bitteres 22:28. Sechs Minuten vor dem Ende lagen die Leipziger nur mit einem Tor vorne.

Bärenstarke erste Halbzeit

„Wir hatten in der zweiten Halbzeit viel Stress mit dem Arm“, sprach Eulen-Coach Ben Matschke das häufig früh von den Schiedsrichtern angezeigte Zeitspiel an. So erklärte der Trainer viele hektische Abschlüsse und daraus resultierende Fahrkarten. Matschke: „Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei technische Fehler, in der zweiten sieben. Wenn man den Spielverlauf sieht, ist das Endresultat super ärgerlich.“ So steigt man ab! Es war eine bärenstarke erste Halbzeit der Eulen. Rechtsaußen Pascal Durak und Linksaußen Jannik Hofmann fehlten verletzt. Aber die Mannschaft funktionierte und wusste in Matej Asanin einen überragenden Rückhalt im Tor. Bis zur Pause wehrte er sieben Würfe ab, darunter in der 14. Minute einen Siebenmeter von Philipp Weber. Nach der Pause hatte er nur noch zwei Paraden. Großartig kurz vor der Pause die Fußabwehr Asanins gegen den frei vor ihm auftauchenden Lukas Binder. Duraks Rolle als Siebenmeterschütze übernahm am Tag nach seiner Vertragsverlängerung Kai Dippe. Bis zur Pause verwandelte er alle drei Siebener. Er vergab nur einen, scheiterte beim Stand von 20:21 an dem am Ende so starken Milos Putera (50.). Pech: Beim Stand von 19:20 traf Dippe den Pfosten (48.).

Viele technische Fehler und Fehlwürfe

So stark die erste Halbzeit mit fast perfekter Chancenauswertung auch war, so zittrig der Start in die zweite Hälfte: Fehlschuss David Spiler, ein erster Filmriss beim Regisseur, Dietrichs Pass auf Scholz landete im Aus. Leipzigs Rechtsaußen Patrick Wiesmach beendete seine Flaute: 12:14. Er ließ fünf weitere Treffer folgen. Die 14:11-Pausenführung der Eulen – auch ein Produkt der 5:1-Deckung mit dem wirkungsstarken Scholz auf dem Vorposten. Darauf reagierte Leipzigs Trainer André Haber mit forciertem Flügelspiel. Nationalspieler Franz Semper sorgte für den Ausgleich: 15:15. Der befürchtete Einbruch fand noch nicht statt. 16:18 nach 40 Minuten. Kurios das 17:18: Valiullin hat den Ball, denkt er hat Freiwurf vor dem gegnerischen Tor, legt den Ball aufs Parkett - der ist aber frei und Bastian Roscheck verkürzt. Eine bittere Panne! Eine Torheit! Die Fehlversuche häuften sich. Die technischen Fehler schlichen sich wieder ein. „Wir haben nach der Pause völlig das Konzept verloren“, gestand der gute Scholz. Keine Paraden, technische Fehler, Fehlwürfe. So spielten sie SC DHfK Leipzig: Putera (Villadsen 14. bei einem Siebenmeter und ab 31. - 48.) - Weber, Jahnke (4), Semper (6) - Wiesmach (6/3), Esche (2) - Milosevic (2) - Jurdzs (1), Rojewski (1), Binder (2), Pieczkowski (2), Gebala (1), Roscheck (1) Eulen Ludwigshafen: Asanin (55. Hanemann bei einem Siebenmeter) - Müller (3), Bührer (1), Dietrich (2) - Falk, Scholz (5) - Haider (1) – Dippe (4/4), Spiler, Valiullin (4), Stüber (2), Salger Spielfilm: 0:1 (2.), 2:1 (5.), 3:4 (8.), 6:10 (21.), 11:14 (Halbzeit) 15:15 (36.), 16:18 (39.), 20:20 (49.), 22:21 (54.), 26:21 (58.), 28:22 (Ende) - Siebenmeter: 4/3 - 5/4 - Zeitstrafen: 5/2 - Beste Spieler: Semper, Jahnke - Scholz, Dippe - Zuschauer: 4500 - Schiedsrichter: Piper/Otto (Kiel).

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