Handball kommentar: Ein Kraftakt für den Klassenerhalt

Mit den Einkäufen von Azat Valiullin und Patrick Hruscak bringen die

Eulen mehr Größe in den Rückraum. So soll die Torflaute besiegt werden.

Die Eulen Ludwigshafen kämpfen in der Handball-Bundesliga ums sportliche Überleben. Sie stehen derzeit auf einem Abstiegsplatz, weil sie zu wenig Tore erzielen. Aufwand und Ertrag stehen in einem ungesunden Verhältnis. In Sachen Abwehrarbeit ist die Mannschaft von Trainer Ben Matschke gutes Mittelmaß, obgleich die Quote der Torhüter mit 20 Prozent gehaltener Würfe stark ausbaufähig ist. In der Winterpause haben die Verantwortlichen gehandelt, zumal mit dem krankheitsbedingten Abschied des begabten Robin Egelhof eine Alternative zu David Schmidt im rechten Rückraum wegfiel. Das Verletzungspech beutelt die Mannschaft überdies: So fehlt der zwei Meter lange Rückraumschütze Patrick Weber noch immer. Jan Remmlinger, wichtig im Rückraum, wertvoll in der Abwehr, fällt wie die Kreisläufer-Wuchtbrumme Frederic Stüber bis zum Saisonende aus. Beide mussten sich unerlässlichen Handoperationen unterziehen. Azat Valiullin, vom TBV Lemgo gekommen, gab letzten Samstag beim 19:25 gegen Füchse Berlin ein ansprechendes Debüt. Er kann den Rückraum stärker machen, er ist auch in der Abwehr gut. Nun folgt der aus Dresden kommende Patrick Hruscak. Die spielerische Integration beider kann und wird nicht über Nacht gelingen. Dass Valiullin, der Russe, und Hruscak, der Slowake, Deutsch sprechen, vereinfacht den Prozess, zumal die Mannschaft der Eulen als Wohlfühloase gilt. Die Gesellschafter der Eulen, die zudem die Verpflichtung von Junioren-Nationaltorhüter Stefan Hanemann (22) aus Konstanz ermöglichten, wollen mit dem wirtschaftlichen Kraftakt die Chance auf den Klassenerhalt wahren. Der gelingt, wenn die Mannschaft ihre Stabilität in der Defensive bewahrt, aber auch in die Lage versetzt wird, 29, 30 oder mehr Tore pro Spiel zu schießen. Die Schlüsselspiele kommen: am Sonntag beim VfL Gummersbach, eine Woche später gegen TVB Stuttgart.

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