Handball Das Eulen-Pech mit zwei „Unparteiischen“

Eulen-Torhüter Stefan Hanemann hält den Wurf von Ilija Brozovic. Links: Freddy Stüber.
Eulen-Torhüter Stefan Hanemann hält den Wurf von Ilija Brozovic. Links: Freddy Stüber.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Eulen Ludwigshafen besitzen Bundesliga-Niveau. Das haben sie auch gestern Abend über weite Strecken demonstriert. Aber sie haben zu wenig Punkte und viel zu selten Glück. Beim 25:27 (15:15) gegen das gleichfalls ersatzgeschwächte Team von TSV Hannover Burgdorf hatten sie wiederholt Pech mit zwei „Unparteiischen“.

Das Pech spielt den Eulen auch im neuen Jahr Streiche: Spielmacher Jan Remmlinger, der vor Wochenfrist ein großartiges Comeback feierte, fehlt gegen Hannover. Eine Zahnwurzel-OP, die am Tag nach dem Spiel vorgenommen werden sollte, ließ sich nicht mehr verschieben und machte Remmlingers Einsatz unmöglich. „Ich wollte unbedingt spielen. Aber da war alles vereitert, das Antibiotika schlug nicht an“, erklärt Remmlinger. Azat Valiullin macht nach seinem Mittelfußbruch erste Gehversuche in der Abwehr. Im ersten „Endspiel“ in Bietigheim muss er mit Toren helfen! Halbzeit – 15:15. Die Eulen bieten den Recken die Stirn, obwohl sie Kai Häfner nicht unter Kontrolle bringen. Sechsmal trifft der Nationalspieler vor der Pause, achtmal insgesamt. Nach 22 Minuten löst Matej Asanin Stefan Hanemann ab, der bis dahin fünf Paraden hat, einen Kastening-Siebenmeter abwehrt. Aber der neue Torwart bleibt glücklos – in 23 Minuten eine Parade. Hanemann kommt zurück und begeistert in der Schlussphase, als er auch gegen den freien Top-Mann Häfner mit fantastischer Fußabwehr klärt (59.). Die Eulen bleiben dran – auch weil Stefan Salger gut in Schuss ist. Sieben Würfe – fünf Treffer. „Wir waren mit einem Klasseteam auf Augenhöhe“, sagt Salger. Er sieht sich nach intensiv genutzter Winterpause endlich integriert. „Ich habe mir viel zugetraut“, sagt der Scharfschütze. Klasse Alexander Falk – mit der ersten Aktion trifft er aus der Distanz ins verwaiste TSV-Tor: 14:14. Für den Ausgleich kurz vor der Pause sorgt Jerome Müller. Zwei Minuten nach der Pause die erste Führung der Eulen: „Jonny“ Scholz trifft von Linksaußen – 16:15. Aber die Eulen haben es auch schwer bei den „Unparteiischen“. Ilija Brozovic wirft vorbei, aber es gibt Siebenmeter und eine Zeitstrafe gegen Stüber (33.). Schlimm die 36. Minute: Ein klares Foul an Scholz bleibt ungesühnt, Kastening kontert – 16:18. 31 Sekunden vor dem Ende hat Wuchtbrumme Stüber die Chance zum Ausgleich für die Eulen, er scheitert an Martin Ziemer, dem sehr guten Schlussmann der Recken. Er wehrt 13 Würfe ab. Der Hader der Eulen mit den „Unparteiischen“ vom Dorff/vom Dorff ist nachzuvollziehen: Nach klarem Stürmerfoul von Evgeni Pevnov geben sie Siebenmeter für den Gast, den nutzt Timo Kastening zum 25:27. Ben Matschke will die Niederlage nicht an den Schiedsrichtern festmachen, rügt viel mehr eigene Unzulänglichkeiten im Abschluss, technische Fehler. „Wir haben uns wenig vorzuwerfen. Weltmeister Olsen haben wir sehr gut in Griff gehabt“, sagt Torjäger Müller, der fünfmal für die Eulen trifft. Stimmt: Olsen blieb ohne Tor. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Hanemann (22. Asanin, 45. Hanemann) - Müller (5), Spiler, Dietrich (1) - Durak (3/1), Scholz (4) - Stüber (2) - Dippe (2), Valiullin, Salger (5), Hofmann, Haider (1), Falk (2), Hideg TSV Hannover Burgdorf: Ziemer - Cehte (4), Häfner (8), Olsen - Kastening (8/4), Büchner (2) - Brozovic (3) - Pevnov (1), Srsen, Feise, Mävers Spielfilm: 0:1 (1.), 3:3 (9.), 6:8 (17.), 11:13 (24.), 15:15 (Halbzeit), 16:15 (32.), 18:18 (39.), 20:20 (45.), 21:24 (51.), 25:26 (58.), 25:27 (Endstand) - Siebenmeter: 3/1 - 5/4 - Zeitstrafen: 3/4 - Beste Spieler: Salger, Müller, Scholz - Häfner, Ziemer, Kastening - Zuschauer: 2041 - Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff (Kaarst).

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