Fußball 0:2 gegen Kolumbien: DFB-Elf siegt nur gegen Aktivisten

Hansi Flick und seine Mannschaft unterlagen 0:2 gegen Kolumbien.
Hansi Flick und seine Mannschaft unterlagen 0:2 gegen Kolumbien.

Es wird nicht besser. Gegen Kolumbien verliert die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verdient mit 0:2. Das wird die Debatten anheizen.

Es ist nun erstmal vorbei, und aus Sicht der besten deutschen Fußballer ist das eine gute Nachricht. „Jetzt geht es in die Sommerpause“, rief der Stadionsprecher den mehr als 50.000 Zuschauern in der Arena auf Schalke zum Abschied entgegen. Die Spieler in den deutschen Trikots werden die Botschaft gerne vernommen haben. Jeder dürfte froh sein, in den Urlaub entschwinden zu können. Die Atmosphäre rund um die Elf des Deutschen Fußball-Bundes gleicht einer Mischung aus Rat- und Mutlosigkeit.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Der Dreierreigen an Länderspielen im Juni endete am Dienstag in Gelsenkirchen mit einer weiteren Enttäuschung. Gegen Kolumbien taumelte die Elf von Hansi Flick zu einer verdienten 0:2 (0:0)-Niederlage. Rund ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land fragen sich die Fußball-Anhänger der Republik, wie dieses Team im kommenden Sommer begeistern und gleichzeitig erfolgreich sein soll. Antworten blieb die Nationalmannschaft gegen die Südamerikaner schuldig.

Ter Stegen reagiert stark

Marc-Andre ter Stegen, der Torhüter der deutschen Mannschaft, hatte in der ersten Halbzeit drei starke Szenen, wobei nur zwei von kolumbianischen Spielern erzwungen worden waren. In der 23. Minute hielt der Schlussmann des FC Barcelona einen Kopfball von Rafael Borre, in der 30. Minute verlangte ein Distanzschuss von Yerri Mina sein Eingreifen. Den wichtigsten Einsatz vor der Pause hatte ter Stegen in der 24. Minute, als drei Aktivisten versuchten, auf den Platz zu gelangen, um sich am Torpfosten festzuketten. Einer wurde von den Sicherheitskräften direkt am Spielfeldrand überwältigt, ein zweiter kurz vor dem Tor aufgehalten, ehe sich der deutsche Torhüter einer jungen Frau entgegenstellte und sie davon abhielt, die Fortsetzung der Begegnung länger hinauszuzögern.

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Flick experimentiert weiter

Im Grunde war die umsichtige Reaktion von ter Stegen die aufregendste Szene der deutschen Mannschaft, was viel über die Leistung der Mannschaft von Hansi Flick aussagt. Die begann engagiert, verlor aber zusehends die Kontrolle über die Begegnung. Der Bundestrainer hatte Kapitän Joshua Kimmich auf der Bank belassen, dafür Jamal Musiala neben Leon Goretzka ins defensive Mittelfeld beordert. Der Dribbler vom FC Bayern München mühte sich, fehlte mit seiner Qualität in der Offensive aber weiter vorne.

In der defensiven Dreierreihe agierte Emre Can, der anstelle von Musiala im Mittelfeld erwartet worden war, neben Antonio Rüdiger und Malik Thiaw. Die Phase der Experimente von Flick ging weiter, viele positive Erkenntnisse gab es allerdings nicht. Der Bundestrainer sah mehrheitlich Dinge, die nicht gut funktionierten.

Die Pfiffe werden lauter

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel nicht. Mehr noch, in der 54. Minute gingen die Kolumbianer in Führung. Starstürmer Luis Diaz vom FC Liverpool köpfte nach einer schönen Flanke aus acht Metern zum 1:0 ein und machte die bis dahin bessere Leistung der Südamerikaner auf der Anzeigetafel sichtbar.

Die Reaktion von Flick? Der Bundestrainer stellte von einem 3-4-2-1- System auf eine 4-2-3-1-Grundordnung um, Can rückte ins Mittelfeld vor, Musiala auf den linken Flügel. Diese Maßnahme belebte das Spiel der Deutschen. Zumindest für ein paar Momente, denn die DFB-Elf war nicht in der Lage, der Partie eine Wende zu geben. Nur die zahlreichen Fans aus Kolumbien feierten in der Arena auf Schalke und bekamen in der 82. Minute noch einmal Grund dazu. Juan Cuadrado traf per Handelfmeter zum 2:0 – zuvor hatte der eingewechselte Kimmich den Ball an den Arm bekommen.

In der Schlussphase wurde es wiederholt lauter auf den Rängen. Die Pfiffe der deutschen Anhänger wurden eindringlicher, beim Abpfiff erreichte der Lärmpegel einen Höhepunkt.

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