Sport Zur Sache: Derby-Kribbeln auf der Großbaustelle

Derby-Zeit: Morgen um 14 Uhr gastiert Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern beim Aufstiegskandidaten Karlsruher SC. Auf der Baustelle, das Stadion in Karlsruhe wird modernisiert, werden unter den 20.000 Zuschauern 3000 FCK-Fans erwartet. Der Tabellenzweite empfängt die auf Platz elf rangierenden Lauterer. 15 Zähler trennen beide Teams nach 23 von 38 Spieltagen. Der KSC mit seinen Toptorjägern Marvin Pourié und Anton Fink (beide elf Treffer) hat die drittmeisten Tore erzielt, der FCK die viertwenigsten. Die Offensivschwäche – das große Problem der oft viel zu harmlosen Roten Teufel. „Immer weiterarbeiten, mit viel Wille, Engagement und dem nötigen Glück wieder treffen“, meint FCK-Trainer Sascha Hildmann mit Blick auf die chronische Torflaute. Beim jüngsten 0:0 gegen den starken Halleschen FC zeigte sich der FCK in der zweiten Halbzeit, als er früher attackierte, verbessert. Im Abschluss aber haperte es erneut. Vor dem traditionsreichen Südwest-Derby sagt Hildmann: „Natürlich kribbelt es. Wir wollen das mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft angehen, mit viel Mut, aber auch mit kühlem Kopf.“ Die Lauterer müssen weiter auf Mads Albaek verzichten. Der Mittelfeldspieler laboriert nach wie vor an einem komplizierten Muskelfaserriss zwischen Hüftbeuger und Adduktoren. Der große Pechvogel beim FCK ist Offensivspieler Dylan Esmel. Der 20-Jährige hat sich, wie berichtet, ein halbes Jahr nach dem ersten erneut einen Kreuzbandriss zugezogen. „Das ist für den Jungen sehr traurig“, sagt Hildmann. Für das Derby hofft der FCK-Trainer auch auf „das nötige Matchglück“ nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen. Der 46-Jährige warnt vor den bei Standards sehr starken Karlsruhern, die zwölf Treffer plus fünf Elfmetertore nach ruhenden Bällen erzielt haben. „Ich wünsche mir, dass alle Fans das Spiel genießen können. Dass alles friedlich bleibt, ist uns wichtig.“ Die Kapitäne beider Teams, der Ex-Karlsruher Florian Dick vom FCK und David Pisot vom KSC, haben in einem Offenen Brief an die Fans appelliert mit der Bitte um ein friedliches Derby. In Richtung seines Karlsruher Kollegen Alois Schwartz, früher Coach der ersten und der zweiten Lauterer Mannschaft, meint Hildmann grinsend: „Wenn die Konstellation so ist, dass Alois Schwartz immer noch FCKler ist, kann er uns ja am Samstag gewinnen lassen.“

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