Eishockey Erste Niederlage

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München (olw). Wer in einem wegen vieler Strafzeiten zerfahrenen Eishockeyspiel in Überzahl nicht trifft, der verliert: So erging es den Adlern Mannheim gestern beim 2:4 (0:2, 1:0, 1:2) beim EHC Red Bull München. Die erste Saisonniederlage des Meisters.

Was einen Profi trotz durch und durch blau-weiß-roter Vergangenheit natürlich freute. „Wir haben gegen ein Topteam gewonnen. Ich war hochmotiviert, positiv gesehen“, bekannte Frank Mauer, im Frühjahr noch Meister mit dem gestrigen Gegner. Nach dem Spiel sprach er lange mit den alten Kollegen, „es war so, als wäre ich nie weg gewesen“, sagte der 27-Jährige der RHEINPFALZ. Trotz des Auftaktsieges gegen Schwenningen sah Adler-Trainer Greg Ireland die Aufstellung nicht in Stein gemeißelt – zumal er ja bei vier überzähligen Spielern munter rotieren lassen darf oder muss. „Es sitzen immer vier sehr gute Spieler draußen“, stellte Ireland klar, „deshalb treffen wir diese Entscheidung jeden Tag neu“. Gestern feierte Glen Metropolit anstelle von Kai Hospelt sein Saisondebüt, Martin Buchwieser ersetzte Brent Raedeke, Philip Riefers schaute erneut zu. In der Verteidigung spielte Christopher Fischer anstelle Dominik Bittners. Durch eine 45-sekündige „doppelte“ Unterzahl gerieten die Adler naturgemäß mächtig unter Druck, überstanden diese heikle Phase aber. Nach einer handfesten Meinungsverschiedenheit zwischen Steven Pinizotto und dem danach heftig blutenden Denis Reul sowie einer weiteren Strafe gegen München sahen sich dann plötzlich die Adler mit zwei Spielern mehr auf dem Eis – ebenfalls ohne Folge. Als die Gäste dann wieder in Unterzahl agierten, traf Michael Wolf von der blauen Linie zum 1:0 für Red Bull (17.), und das nächste Powerplay nutzte Jason Jaffray per Abstauber gar zum 2:0 kurz vor der Pause. Schnell nach Wiederbeginn war Ronny Arendt bei einem Aufbaufehler zur Stelle, bediente Glen Metropolit, und der 41-Jährige verkürzte (23.) mit einem verdeckten Handgelenkschuss. Das sah jetzt alles schon besser aus, wenngleich München das aktivere Team blieb. Doch in Überzahl verpassten die Adler gegen Ende des Drittels beste Chancen – dabei war zeitweise so viel Platz auf dem Eis ... Als Toni Söderholm das 3:1 für München nachlegte, ging das durchaus in Ordnung. Doch der Meister ließ nicht locker: Erneut Metropolit sorgte für den Anschluss. Dann wurde es spannend: Dennis Endras hatte schon zugunsten eines sechsten Feldspielers sein Tor verlassen, und München kassierte noch eine Strafzeit. Doch der Schuss ging nach hinten los: Michael Wolf gelang der „Empty-Net“-Treffer zum 4:2. „Wir hatten nicht nur im Powerplay die besseren Chancen“, fand Frank Mauer, noch „ein bisschen blass um die Nase“. Warum das? „Wir waren heute knapp besetzt, ich habe sehr viel gespielt ...“ So spielten sie Adler Mannheim: Endras - Akdag, Richmond; Reul, Nikolai Goc; Carle, Wagner; Fischer - Yip, Joudrey, Kink; MacMurchy, Marcel Goc, Hecht; Rheault, Metropolit, Arendt; Tardif, Ullmann, Buchwieser Tore: 1:0 Wolf (Kahun) 16:09, 2:0 Jaffray (St-Denis) 19:06, 2:1 Metropolit (Arendt) 22:57, 3:1 Söderholm (St-Denis) 36:40, 3:2 Metropolit (Buchwieser) 37:06, 4:2 Wolf (Dehner) 58:31 - Strafminuten: 20 + 20 Pinizotto + 10 Smaby - 20 + 10 Reul - Beste Spieler: Boyle, St-Denis, Wolf - Akdag, Metropolit - Zuschauer: 4850 - Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld)/Rohatsch (Lindau).

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